Gruesse aus der Grossen Stadt

Monat: November 2004

Plakate und Wandmalereien…

Am Dock 11 im wundervollen Hafen der Grossen Stadt ist weithin sichtbar[1] ein Plakat aufgehängt, und zwar von der Firma Thyssen Krupp. Das an sich mag schon verwundern, wendet diese Firma sich doch ohnehin weniger an den Endverbraucher, welcher hier so ehrgeizig umschwärmt wird, es sei denn der Endverbraucher hat zufällig gesteigertes Interesse an Stahl und Industriegütern, worüber ich an dieser Stelle sicher nicht vorschnell urteilen möchte..

Wo war ich? Richtig: das Plakat. Weithin sichtbar also verkündet es, mit einem strahlenden Kinderlächeln verschönt: „Mein Papa baut hier mega-schöne Yachten!“

Die Werbung wirkt. Ich denke jetzt unbedingt über den Erwerb einer Yacht nach, und zwar einer, für die schon das Dock 11 bei Bau benötigt wird, mögen die dort sonst gewarteten Containerschiffe bitte etwas beiseite rücken..

Sehr gelungene Werbung.

Auch sehr gelungen: Am anderen Ufer steht ein Haus, von dem ein bei weitem nicht so grosses Transparent baumelt, auf dem steht: „Und meine Oma war dort Zwangsarbeiterin!“

Touche!

Wandmalereien haben eine unerwartete Renaissance erlebt in letzter Zeit. Jemand hat eine wunderbare Schablone gemacht mit der er an ausgewählten Stellen den Stadtteil verschönert. Zu lesen ist dort, passend zur deutschen Be-/Empfindlichkeit: „Erfinden Sie ein Problem!“

Nichts fiele uns Deutschen in diesem Jahrtausend leichter!
Und der Spruch ist so um längen eleganter als nur hinzuschreiben: „Irgendwas ist ja immer!“, oder „heul doch!“

hm.

ok.

Vielleicht wäre auch das noch zu subtil[2].

Aus der Kategorie „Was hatte der Mensch bloss für eine Kindheit“ ist noch von folgender Plakatwandverzierung zu berichten: „Der Vatikan! – Ein Irrenhaus!!!“ – Drei Ausrufezeichen, teilweise mit Kuli grossformatig aufgetragen, unsichere Schreibschrift, kein erkennbarer Zusammenhang zu umstehenden Plakaten oder aktuellen Ereignissen..

Also vermutlich Zen.

Ich bleibe am Ball..

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils

[1] „Weithin“ heisst hier: wahrscheinlich noch vom Mond aus sichtbar. Das Ding bedeckt die komplette Wand des Docks, welches als solches nicht gerade ein kleines ist, in seiner dezenten schwarzen Lackierung für sich genommen allerdings nicht zu dick aufträgt…
[2] „subtil“, nicht „Sabtil“. Ersteres bedeutet „komplex“ oder „vielschichtig“, letzteres ist ein „Handwaschmittel für Unterwegs“ von Aldi.

23.12.2004, 21:45h

Hurra!

Versucht doch, mich dann anzurufen.
Ich geh‘ nicht ran.
😉

Nachträglich aber überhaupt nochmal: „Danke, Anke!“ („superspruch. höre ich zum ersten mal“ – A. Engelke). Schade, dass das vorbei ist. Es wäre gut geworden, so nach ’ner Zeit.

Dafür rückte ja unlängst der unerträgliche Stefan Raab immer weiter im Programm nach hinten, auf einen Late Night Platz, genau wie leider Barbara Schöneberger, jene allerdings weit über den Latenight Platz hinaus, und somit kaum noch sichtbar, weil halb eins, eins ist denn doch echt langsam etwas spät, so unter der Woche.
Es gibt keine Gerechtigkeit mehr im Fernsehen.

Fast nicht. Es gibt denn ja immerhin noch Sarah Kuttner, welche ihre Show auch ohne nennenswerte Quote ganz phantastisch macht. Ihr Auftritt bei „Zimmer Frei“ wahr allerdings grausam, insgesamt. Niemand schien sie zu verstehen, oder die Gute war von Ehrfurcht ergriffen, von wegen Götz Alsmann, letztlich der unvergessene Meister der ebenso unvergessenen Gong-Show!
Nett war allerdings ihr Auftritt bei einer Runde honoriger Gäste am neunten November, die sich zum Mauerfall äußerten und erzählten wie’s damals war. Frau Kuttner zeigt sich erfreut, einer so netten Runde beisitzen zu dürfen, gab aber zu bedenken, dass sie erst zehn war als die Mauer fiel, und daher genaugenommen nichts zur Unterhaltung beitragen konnte.
Frau Maischberger war zudem stutenbissig und versuchte sie mit ihrem Playboy-Shooting aufzuziehen, was sehr zu ihrem Missfallen nicht funktionierte. – Mein Tip: sie ist neidisch, dass sie damals nicht auf die selbe Idee gekommen ist, als eben jenes noch eine gute gewesen wäre!

Aber die Zeit vergeht. Und so langsam eben auch das Jahr ohne Harald Schmidt.

Das sind doch mal gute Nachrichten!

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils

Gegenüber: Krieg!

Man muss nicht immer erst den Fernseher anschalten um mitten im Kampfgebiet zu landen. Manchmal tut’s auch ein Blick aus dem Fenster!
Was gibt’s zu sehen? – Zunächst nicht viel, da dunkel, aber dann, auf dem Balkon direkt gegenüber: Lichterketten und leuchtender Weihnachtsmann.
Das bedeutet Krieg!

Bezaubernde Antje angetrieben: „Los, Frau! Ich brauche einen blinkenden Osterhasen für unseren Balkon, aber zackig!“ – Aber alas! das ansonsten getreue Weib versagt mir hier die Waffenbrüderschaft und kontert forsch mit unverlangter Logik: „Bitte was!?“

Man muss doch nicht alles zerreden…

Letztes Jahr Ende September haben Artur und ich Pat in Hameln besucht. Unser Plan war: Weihnachtskaffeeklatsch! mit Glühwein, versteht sich!
Wir stürmten denn also den Supermarkt, vorbei an Speculatius-Türmen und Stollenbergen, auf die Marzipankartoffeln-stapelnde Verkäuferin zu und fragten sie, wo denn der Glühwein zu finden wäre.
Die Verkäuferin starrte uns fassungslos an.
„Glühwein? Ende September!??“
Sprach’s wandte sich um und packte als nächstes Nikoläuse aus, deren Grinsen denen der übriggebliebenen Osterhasen, Saison 2004, verblüffend ähnelte.
Dieses Jahr also: Glühwein ab Anfang August. Fröhliche Weihnachten. „Schalten sie auch nächsten Sommer wieder ein, wenn…“ – ..Weihnachten direkt auf Ostern folgt?

Apropos Osterläuse: was für ein wahnsinniges Genie wohl mal darauf gekommen ist, dass Hase und Mützenmann sich so ähnlich sehen, dass man die selbe Form zu zwei Festen verkaufen kann. Was für eine Willensleistung! – „Wirklich Chef, Hase und Santa! Ich bin nicht verrückt!! Wo bringen die Herren mich hin? Hören sie doch Chef, Hase und SantaaAAAAAAaaaaaaaaaaaaaaaa…!!“

Schlauer war da der Verpackungsdesigner der Goldenen Schokohäschen, von Lindt(?sp), glaube ich.. Die Dinger werden einfach zu beiden Festen vertrieben. Dreist, aber sicher einfacher, als Kerl und Karnickel formel und argumentativ zu vereinen.

Apropos Jahreszeiten: immer noch hätte ich einiges zu erzählen zum Thema Zeitverschiebung, einzig die, nunja: Zeit dazu fehlt hier..

Andere Medien verlangen mein Interesse…

Aber vorher: apropos Zeiten, mal ganz anders. Die Zeiten ändern sich, wir werden alle nicht jünger, blabla, und Marret hat, relativ (für mich) überraschend einen gesunden kleinen Schreihals zur Welt gebracht. Das finde ich prima. 😀

Ja: die Zeiten ändern sich, und so im Grossen und Ganzen[1] kann ich das Jungvolk, so es das lesen sollte, beruhigen: das macht zunehmend Spass, wirklich!

Gruesse aus der Grossen Stadt am Grossen Fluss, auch dem der Zeit…

Euer

nils

[1] Irgendwann werde ich mal nachschlagen ob man „im Grossen und Ganzen“ im Grossen und Ganzen gross oder KLEIN schreibe, und wenn ja, nach welcher potentiell verachtungswürden Rechtschreibvariante… Schrank voller Duden (zehn habe ich, glaube ich…) aber zu blöde sie aufzuschlagen. Nunja. Werde es auf die Liste guter Vorsätze für’s nächste Jahr setzen…

Umfrage a la Göbbels…

n-tv, Meister aller Umfragen, fragte gestern im Zuge der Debatte um eine mögliche Verlängerung der Arbeitszeit:

„Sind sie für eine Verlängerung der Arbeitszeit um die Wirtschaft zu stärken?“

– Da die einzige Alternative zu sein scheint, für keine Verlängerung der Arbeitszeit zu sein, einzig um die Wirtschaft zu schwächen, kann ich nur sagen: böööööse Gewerkschafter!

ye gods!

Fast wie zu Zeiten der geistigen Brandstifter aus dem Hause Springer, die natürlich auch nie gesagt haben, dass „Ausländer“ und „Asylanten“ „wie jeder weiss“ sich „hier nur einschmuggeln“ um „Sozialleistungen zu erschleichen“ und sich „auf Kosten des Steuerzahlers“ „ein schönes Leben machen„.
– und sich nach soviel Rethorik nur wunderten, dass die Asylbewerberheime brannten.

Ok, Herr Goebbels war nicht so subtil. Aber auch wirkungsvoll, für eine Weile zumindest.

…Und der gesamte Vergleich ist masslos überzogen, das stimmt, aber: wer hat denn angefangen?

Mit Unschuldsmine und -miene bestellte Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils

Zeitgeschehen und Regionalprogramme

Die USA haben heute wieder mal vorgemacht, wie aus Demokratie eine Farce werden kann. Zwei Kandidaten, damit kaum eine wirkliche Wahl, und auch die Wahl lässt zu wünschen übrig.

„Das Ergebnis des Staates Ohio wird nicht vor dem 13. November erwartet.“

Meine Herren. Das ging selbst in Afghanistan schneller.

Derweil das Abendprogramm des NDR: Küstenregion Schleswig-Holstein, eine bunte Diskussionsrunde.

Recht so.

Alle anderen tun so, als wäre was passiert

United States of Amnesia.

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer nils

(jetzt wirklich auf dem Weg ins Bett… 😉 )

Heute: Wasserwaage

Kurze, entschlossene Gedanken zum Thema, kurz vorm Schlafengehen.

Wasserwaage: wiegt nichts, jedenfalls nichts richtig, ausser selbst, nicht aber sich selbst. 800 Gramm, schätze ich, bin aber lausig im Schätzen.

Wasser: wenig. Das meiste scheint Aluminium zu sein. Eine Skala verschönert das Objekt: Zentimeter. Wieder wird nicht gewogen. Einmal an der Wursttheke versucht: Geben Sie mir drei Zentimeter von der Leberwurst. Verständnislose Blicke. „100g vielleicht?“
Wie schon gesagt: ich bin lausig im Schätzen

Wasser, 2. Teil: Nicht mal dieses Kriterium erfüllt die Wasserwaage anständig. Enthält Luftblase. Scheint defekt. Erinnert mich an die Kunst, Wärmflaschen zu machen. Man kann sie ganz voll mit Wasser füllen, sicher, nur sollte man sie dann nicht mehr auf den Bauch legen, da zu schwer. Anwendung an anderen Orten muss noch näher untersucht werden. Luft ist auch doof. Macht die Wärmflasche wenig anschmiegsam an die Problemzone. Der Trick ist: an der Waterkant (empfohlener Streckenmeter: Hälfte) knicken, Luftteil zusammendrücken, zuschrauben. – Voila! besseres Wärmflaschenerlebnis. Bin nicht sicher, ob sich Wasserwaagen dafür eignen. Werde mich auf die Suche nach dem Einfüllventil machen und Versuchsreihe starten.

Jetzt: Wasserwaage verschmähen, in die Ecke stellen und neue Versuchsreihe starten. „Leben nach der Zeitumstellung, Abteilung Winterzeit“

Dazu aber später mehr.

Concludio: verlasse Dich nicht auf Wasserwaagen. Wenig Wasser, wiegt nichts. Ausser etwa 800 Gramm.

Aber ich bin lausig im Schätzen…

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils

Bill Gates…

hätte gestern Geburtstag gehabt.

..ob er sich über eine Torte wohl gefreut hätte?

Dann wünsche ich Herrn Gates Alles Gute(tm)!
(z.B. also eine feine Debian Linux Installation, damit er nicht mehr ganz so viel Spam und Viren geschickt bekommt und an seinem Rechner auch arbeiten kann.)

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils

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