„Das Wetter heute in der Grossen Stadt: die Sonne kommt leider so gut wie gar nicht raus, erst am Nachmittag lockert die Bewölkung für einen kurzen Augenblick auf. Ansonsten fallen immer wieder Schnee und Schneeregen im gesamten Sendegebiet.

– sagte das Radio.

Ok. Ich bin ja morgens noch nicht so richtig gut beieinander bevor ich meinen ersten Kaffee hatte, aber: entweder wurde vor unserem Küchenfenster ein Film gedreht, oder das helle Licht von draußen war tatsächlich die Gelbe Sau, wie ich die Sonne vor dem ersten Kaffee noch zu nennen pflege.

Drumherum war blauer Himmel zu sehen.

Damit nicht genug: der blaue Himmel blieb blau bis in den Abend, mit nur vereinzelten Wölkchen.

NDR2, mein Frühstücksradiosender, hat einen strategischen Nachteil bezüglich Wetterberichte: die Studios haben keine Fenster. Die Moderatoren kommen morgens im Dunkeln und wissen es nicht besser. Aber was machen die Jungs von Herrn Kachelmann eigentlich den ganzen Tag? Trinken? Halluzinogene Drogen an den Wetterfrosch verfüttern?

Es könnte ich so zugetragen haben:
„Hallo Chef! Ja, ich bin spät dran, entschuldigen Sie…“
[„….?“]
„Ob ich was habe? Meine Hausaufgaben? Jaja, klar, gemacht, die müssen hier irgendwo in meiner Tasche stecken, Moment…“ [Mann durchwühlt seine Tasche]
[„….??“]
„Äh, Chef!? Ich glaube ich habe meine Hausaufgaben zuhause liegen lassen…“
[„….???“]
„Eine bessere Ausrede? Nun: der Hund hat sie gefressen!“
[„..“]
„Ja. Plausibel, nicht wahr?“
[„..!!“]
„… nicht so?“
[„….!!“]
„oh. ok… Wo die Sonne nicht scheint, ja Chef…“
[„….?“]
„Was wir nun machen? Aber Chef! Es ist Februar, es ist Hamburg. Wie soll das Wetter schon sein? Wir sagen einfach bedeckten Himmel und Schnee und Schneeregen voraus, was kann da schon schiefgehen?“
[„….!?“]
„Natürlich garantiere ich das, Chef! Nur die Ruhe!“

Und seit dem, so sagt die Legende, gibt es einen kleinen, mit frischem Gras bewachsenen Hügel vor der örtlichen Niederlassung des Deutschen Wetterdienstes, und niemand mag mehr über den Vorfall sprechen…