Gerade ein etwas außerirdisches Treffen gehabt:

Auf der Straße von einem kleinen Inder auf Englisch angesprochen worden:
„You are a very lucky man.“

Wie bitte?

Ich halte ja bei jedem, der mich auf der Straße anspricht. Alleine deswegen, weil manchmal was Interessantes dabei herauskommt. Der freundliche Herr wies mich darauf hin, daß meine zur Schau getragene Kombination von Nase und Stirnfalten eine Klasse Sache sei. Ich hätte ein langes, glückliches Leben und sei ein guter Mensch.

Why, thank you!

Ein Blick in meine Hand verriet ihm dazu noch, daß ich ein sehr langes Leben führen würde, und daß ich zwar nett zu Leuten sei, aber darauf achten solle, daß eben nicht alle Menschen genauso gut zu mir sein würden.
Ein guter Rat!
Juni wird ein Spitzenmonat, ich würde noch staunen.
Und meine Frau ist auch klasse.

Das wußte ich zwar, aber: „Thanks, how very nice of you!“

„To show you that I’m serious I will prove it!“
Er kritzelte auf einem kleinen Zettel herum, knüllte ihn zusammen und drückte ihn mir in die Hand.
Dann sollte ich ihm eine eine Zahl unter fünf und eine Blume sagen.
Anschließend sollte ich in meine Hand pusten und auf den Zettel sehen. Disko! Volltreffer!
Nicht schlecht.

Dann wurde ich noch spontan und mitten auf der Straße gesegnet.

Er wäre reisender Yoga-Lehrer, erklärte er. Wenn ich etwas Geld für seine Reise hätte, würde er sich freuen.
Hatte ich nicht[1].
Er blieb freundlich, das fand ich gut

Zurück im Büro waren alle neidisch, das sie mich zum Türken geschickt haben und nicht selbst gegangen sind. Kein Problem, ich mache das sicher noch häufiger. Ich soll ja ein sehr, sehr langes Leben haben…

[1] Echt nicht. Ich sag’s einfach, wenn ich nicht will. Warum lügen?