Unglaublich, aber wahr! Spiegel Online hat Gute Nachrichten: Neue Zuversicht titeln die Miesepeter, und berichten doch tatsächlich, dass sich das Geschäfts- und Konsumklima zum Guten wendet, und sogar die gemeinen Ossis jetzt Geld ausgeben!

Aber es wäre nicht spon wenn nicht markante Worte im Text enthalten wären. Eine Auswahl:

…trotz des hohen Ölpreises…

Also: wir sind so gut wie tot.

…weiterhin angespannten Lage am Arbeitsmarkt…

Also: wir sind so gut wie tot.

…allerdings auch Effekte von Torschlusspanik…

Also: es wird nicht besser, es ist nur die Angst, die die Leute in den Konsum treibt!

…weiteres Hoffnungszeichen…

Also: die haben wir auch bitter nötig, die Hoffnung!

…Binnenkonjunktur und der private Konsum das Sorgenkind der Wirtschaft…

Sorgenkind? – Noch sagen sie „Sorgenkind“, nicht „Totgeburt“! Mit beiden Beinen im Leben!

…die Hoffnung bleibt…

Tröstliche Worte..

Ich glaube, bei spon ist im Redaktionshaus die Sonne aufgegangen. Soviel Optimismus, wenn auch noch mit Einschränkungen, war ja schon lange nicht zu lesen.. – Ich bin ganz gerührt.

Am Ende verweisen sie übrigens nochmal auf einen ebenfalls lebensbejahrenden Artikel über den IFO Geschäftsklima Index. Der wird ja so gerne zitiert, und kaum einer weiss, was das ist. Der IFO-Index beschreibt wie ausgewählte Unternehmen die zukünftige wirtschaftliche Lage schätzen. So pi-mal-Daumen.

Unsere Wirtschaft wird mit Voodoo analysiert und bewertet. Das ist die schlechte Nachricht, eigentlich.

Aber die Alternative wäre, nur den Controllern zu vertrauen. Und Controlling ist nunmal der Inbegriff des Bösen, nämlich die Reduktion von Menschen auf (messbar und auch gemessene) Zahlen.

Dann doch lieber Voodoo.