Und das musste ja mal gesagt werden.

Ich verstehe es nicht. Ständig wird prima über jede verfilmte Superhelden-Story gelästert, in weiten Teilen sicher zurecht, und auch die ersten beiden X-Men Teile sind ja nicht gerade Opfer von Lobhudeleien geworden. Und dann kommt der neue X-Men Teil raus und ist …schlicht grauenvoll, und die liebe Presse überschlägt sich geradezu.

Ich las schreckliche Dinge, wie zum Beispiel, dass die Dialoge prima sein sollen, was nur jemand sagen kann, der nicht im Kino war, oder nebenbei auf dem iPod anderen Ton hatte.

Oder das es sowas wie Charakterentwicklung gegeben haben soll — sicher, hoffentlich, nur ebenso sicher nicht in diesem Film!

Storm soll ja toll rausgekommen sein. Hahaha. Ja. Genau so gut, wie Halle Berry in James Bond rausgekommen ist, wo sich die „Charakterdarstellerin“ ja ihren Bikini ganz alleine ausgesucht hat, wie sie ohne zu erröten im Interview gestand, was sie als Ausdruck ihrer künstlerischen Freiheit verstanden wissen wollte. Nee, is‘ klar!

Und Mystique, die blaue Frau ohne Kleidung, immer ein Gewinn für die X-Men Filme, die wird wieder ein Mensch! Und dann: Schwamm drüber, sie wird nicht weiter erwähnt, ausser in einem schaurigen Schenkelklopfer über „Frauen“ und „Rache“.

Dann haben wir noch die Frau, die nach Storm („Ich kann das Wetter beeinflussen, huiiii!“) die unnützesten Kräfte hat: Rogue. Sie kann Leuten die Lebensenergie „aussaugen“ wenn sie sich traut, was sie nie tut, weil sie ja ständig einen halben Gewissensbiss hat, bevor die Kamera sich dem nächsten wirren Charakter für drei Sekunden widmet..

Nette Charaktere gibt es natürlich schon: Beast, der grossartige Wolferine und Magneto sind schon lässig. Aber in was für Unsinn sie reinstolpern, und was für einen Quatsch sie anstellen müssen, das ist schon erschreckend.

*SPOILERSPACE*

ACHTUNG! – GLEICH VERRATE ICH DAS ENDE!
Nicht weiterlesen, wenn Du wirklich meinst,
Dich überraschen lassen zu müssen..
(wovon ich ohnehin abrate)

Besonders toll ist eigentlich das Ende: Magneto lenkt eine Brücke(!) um, um nach Alcatraz zu kommen. Eine einfache Fähre hätte es zwar auch getan, wäre aber sicher nicht „böse“ genug gewesen. Dann halten Wolferine, Beast und etwas X-Kanonenfutter mal eben ein paar hundert wütende Mutanten auf, was super-plausibel ist. Und am Schluss wird aus Magneto wieder ein Nicht-Mutant gemacht, der offensichtlich nach dem Massaker einfach davonlaufen darf, denn am Schluss sitzt der Alte im Park und spielt mit sich selbst Schach.

Ich bin gar nicht sooo anspruchsvoll bei Popcorn-Kino, aber der Film ist lausig. Vielleicht liest es jemand, der erst noch vorhat, den Film zu sehen. Vielleicht lässt dieser Leser sich dadurch davon abbringen.

Und wenn nicht: ich habe Euch gewarnt! 😉