Jeden Tag eine gute Tat, und manchmal geht das ganz schnell. Heute zum Beispiel: Haus verlassen, zur Bahn gelaufen. Auf der (Haupt-)Strasse schlingert eine Frau mit ihrem Polo über beide Fahrspuren, was entweder auf große Mengen Restalkohol oder Inkompetenz schließen lässt, vermutlich in diesem Fall aber letzteres, stellt sich schräg über zwei Spuren und hupt.

Hupen ist in der Großen Stadt nicht ungewöhnlich, deswegen sehe ich nicht mal auf. Die Frau hupt weiter. Jetzt hupen auch die anderen Autos, die sich hinter ihr aufstauen. Sie winkt mir hektisch zu. Ich gehe zu ihr rüber.

„Hallo, sagen sie, wo geht’s denn zur Königstraße?“
„Das ist einfach! – Sie versperren gerade zwei Spuren von eben jener!“
Sie sieht sich interessiert um und beglückwünscht sich selbst:
„Nicht schlecht, nicht schlecht! Vielen Dank!“

Sagt es, und schlingert weiter die Straße runter.

Gute Tat des Tages: erledigt.

Die bessere Tat wäre eventuell gewesen, ihr die Autoschlüssel wegzunehmen und sie zu zwingen, die Bahn zu benutzen.. Na, vielleicht beim nächsten mal.. 😉