Gruesse aus der Grossen Stadt

Monat: März 2011

(Mein) Aktuelles Buch: lizvlx und Hans Bernhard, “UBERMORGEN.COM”

UBERMORGEN ist ein Kunst-Projekt, dass hier einige der Aktionen der vergangenen Jahre vorstellt.

Und das waren viele: der An- und Verkauf von Wählerstimmen im US-Wahlkampf oder Google Will Eat Itself, wo Google-AdWords-Erträge genutzt werden, um Aktien von Google zu kaufen, um nur zwei zu nennen.

Kunst? Hacktivism? Anarchismus?

Ich sag mal: ja.

Lesen!

(Mein) Aktuelles Buch: Stephen Clarke, “Talk To The Snail”

Der Untertitel ist „Ten Commandments for Understanding the French“, und der Autor hat schon einige Bücher über sein Leben als Expat in Frankreich geschrieben.

In diesem Buch erklärt er nun die „10 Gebote“ um als Engländer in Frankreich überleben zu können, und das ist genau das Problem für einen deutschen Leser: beim Lesen merkt man einmal mehr, dass in vielen Bereichen die Franzosen den Deutschen doch näher sind, als man denkt!

Im Endeffekt erfährt man bei der Lektüre also genau so viel über die Engländer, wie über die Franzosen, was aber auch sehr aufschlussreich ist.

Für denjenigen, der (auch nur etwas) Französisch spricht, haben die „Aussprachehilfen“ noch zusätzlichen Humor-Wert. 😉

(Mein) Aktuelles Buch: Wladimir Kaminer, “Salve Papa”

Lakonisch wie immer, aber mit mehr lauten Lachern versehen als ältere Werke. Zu Beginn konnte ich Kaminers Geschichten nicht viel abgewinnen, was sich schnell änderte, nachdem ich das erste mal ein Hörbuch, gelesen vom Autor, gehört habe. Der trocken russische Vortragstil ist hammer-lustig und unnachahmlich.

Und dieses Buch ist das auch, sogar dann, wenn man den Autor vorher noch nicht gehört hat.

(Mein) Aktuelles Buch: Stéphane Hessel, “Empört Euch!”

Tja. Ein alter Mann schreibt einen kurzes, kleines Buch, in dem er – nicht nur – seine Mitfranzosen auffordert, sich zu empören: gegen Finanzkapitalismus, für Pazifismus, ..und so.

Das kann man lesen (sind auch nur knapp über ein Dutzend Seiten), aber viel erwarten darf man davon nicht. Natürlich läuft vieles schief in der Welt, aber das Buch ist zu flach: empört Euch, über alles mögliche, und zwar auch zu recht, und jetzt runter von meinem Rasen, sagt der alte Mann.

Das ist nicht viel, und in meinen Augen auch nicht genug. Etwas mehr Inspiration hatte ich mir insgesamt schon erhofft!

Das Buch war in Frankreich ein Knüller. Und wir hatten zeitgleich Thilo Sarrazin.

Die Franzosen waren deutlich besser dran.

(Mein) Aktuelles Buch: DBC Pierre, “Bunny und Blair”

Uh-ha, soweit, so unglücklich: getrennte siamesische Zwillinge, gesellschaftlich bis körperlich verkrüppelt verlassen das Heim, in dem sie aufgewachsen sind, und gut geht das alles nicht!

In der russischen Provinz, einem Kriegsgebiet im Niemandsland, versucht eine Frau, die gerade ihren Großvater bei dem Versuch, sie zu vergewaltigen, umgebracht hat, in ein neues Leben zu fliehen, während ihre immer streitende Familie sich kein Brot mehr leisten kann.

Im Prinzip reiht sich Katastrophe an Unglück, trotzdem mag man es nicht aus der Hand legen.

Und wer mit dem Ende wirklich gerechnet hat, bekommt ein Eis von mir.. 😉

Lieber HVV, willkommen im 21. Jahrhundert!

In Hamburg wird gestreikt, und zwar auch bei den S-Bahnen! – Man möchte denken, dass das mehrere Menschen betrifft, und zwar besonders die Kunden des Hamburger Verkehrsverbunds. Wenn man sich also informieren möchte, ob und wie man noch zur Arbeit kommt, dann sollte man – wider erwarten – auf keinen Fall die Seiten des HVV befragen!

Dort erfährt man unter „Aktuelle Fahrplanabweichungen“ zwar, dass die S1 am 19. März teilweise durch Busse ersetzt wird, aber von Streik ist da nichts zu lesen.

Dafür erfährt man unter „Neuigkeiten„, dass ein Kundenzentrum nun in neuen Räumlichkeiten ist! – Auch interessant, aber …war da nicht noch was?

Die HVV-Seiten sind ein schönes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen das Internet nicht nutzen sollte. – Dies ist 21. Jahrhundert, und das Internet ist ein Kommunikationsmedium, liebe Leute!

Ich werde mal eine schnippische Email schicken, und die Damen und Herren über den Streik informieren. Die werden sich sicher freuen und sofort reagieren.

Update folgt.

Nachtrag: Das “Regime” in Ägypten..

Spät, aber die Redaktion der Tagesschau hat mir dann doch noch geantwortet, und zwar zur Frage, wann eine befreundete Regierung – wie die des früheren Genossen Mubarak – eigentlich zum Regime wird:

Auch Journalisten sind zu Selbstkritik fähig. Dazu ein Beispiel aus den Blogs der Chefredaktion von ARD-aktuell auf tagesschau.de
http://blog.tagesschau.de/2011/02/01/ich-habs-ja-schon-immer-gesagt/#post-8740

Ok, jetzt wissen wir’s: die Entscheidung gerät mehr nach Tagesform und Einstellung, eine Skala zum Messen der „Regimeartigkeit“ gibt es also nicht. 😉

Es ist vorbeiiii, byeeee-bye Guttenberg…

Rücktritt in 13 Minuten, sagen die Agenturen.

Ach, die Vorfreude… 🙂

ps: Livestream bei Phoenix

pps: arrogante Scheiße, wie gehabt – das Freiherrchen erlaubte keine Live-Übertragung des Rücktritts. Was glaubt der Mann eigentlich, wer er ist? Na, ich kann’s ihm sagen: ein ehrloser Ex-Minister. Good riddance!

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