Gruesse aus der Grossen Stadt

Kategorie: spon spin Seite 2 von 5

spon spin: Unlustige Satire

Mann, ist das unlustig.

Aber sie versprechen:

Schnell klicken. Nur für begrenzte Zeit.

Oh, ja, bitte!

So, ich gehe mich jetzt mal schnell übergeben.

spon spin: Triebtäter ohne Auto!

spon berichtet, dass laut innenpolitischem Sprecher der Union Bosbach aus der Haft entlassenen Sexualverbrechern künftig das Autofahren verboten werden soll.

Begründung:

Grund sei, dass die meisten Sexualstraftaten mithilfe eines Fahrzeugs vorbereitet und begangen würden.

Warum beim Autofahren aufhören? – Die meisten Täter trinken vorher Wasser und benutzen Vokale! Das sollte man auch unterbinden! Vokale noch eher als Autofahren, dann können sie nicht nach dem Weg fragen! – Oder jedenfalls versteht sie dann niemand mehr..

Wer hat nun seine Murmeln weniger im Beutel: Herr Bosbach, weil sowas sagt, oder Spon, weil die’s als „Leitartikel“ bringen, und der doofe Bosbach den Unsinn nur der „BILD“ gesagt hat, und das da wiederum zielgruppengerecht war?

Vermutlich beide. Soviel jedenfalls mal wieder zum Thema „Journalismus“ und „spon“.

spon spin: Zwei Artikel, die wir nach der WM bei spon lesen werden

Noch hält sich bei spon ja die WM-Euphorie, aber sobald der Spass vorbei ist, werden die Chef-Panikmacher wieder zuschlagen, und zwar mindestens mit diesen Themen:

1. Die Auto-Fahnen. Es wird sicher entdeckt werden, dass sie dafür sorgen, dass die Autos leichter geklaut werden können. Durch die Befestigung der Fahne schliessen die Fenster nicht mehr ordentlich, und durch die kleine Lücke können gewiefte Schurken tolle Apparaturen einführen, die ruckzuck die Wegfahrsperre, die Alarmanlage und viele andere wichtige Systeme ausser Kraft setzen. Von zerstörten Fenster-Dichtungen mal ganz abgesehen. Der Anfang vom Ende.

2. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Menschen, die (tatsächlich noch) in Lohn und Brot stehen, aber während der Arbeit nur über Fussball reden und zudem frühzeitig von der Arbeit verschwinden um Fussi gucken zu gehen. Dann am nächsten morgen tauchen sie verkatert bei der Arbeit auf. Wenn sie überhaupt noch einen Ton rausbringen, dann klingt es verdächtig nach einem gegröhlten „LUKAAAAAS PODOLSKI!!“.

Das alles, und noch viel mehr. Demnächst bei spiegel online. Ihr seid vorgewarnt! 😉

spon spin: Überschriften bei denen selbst BILD neidisch wird..

„Deutsche Frauen kündigten im Internet Selbstmordattentate im Irak an“

Heisst das, ab heute schlägt der Westen zurück?

Junge Türken finden am schwersten einen Job

Wenn ich an meine letzte U-Bahn Fahrt denke, könnte ich daraus zwei Goldene Regeln für mehr Erfolg ableiten:
– mp3s aus dem Handy beim Vorstellungsgespräch nur über Kopfhörer zu hören!
– Beherzigen: das ‚Wort‘ „Digga“ mag als Ersatz für Satzzeichen gelten, sollte allerdings nicht mitgesprochen werden. Digga!

Die Kohle-Bomber kommen

Der Irak-Einsatz und der ausufernde Krieg gegen den Terror stellen die US-Streitkräfte vor ein ungeahntes Problem: Der steigende Rohöl-Preis lässt die Spritkosten explodieren. Eine Idee der Militärs: Kampfjets sollen künftig mit Hilfe von Kohle und Erdgas fliegen

Tausend arbeitslose Kohleheizer hoffen nun auf Bewegung auf dem Arbeitsmarkt und die erste Vollbeschäftigung in dem Gewerbe seit über 30 Jahren. Der Strom für die Bordelektronik wird dann zukünftig durch den Einsatz von Hamstern in Laufrädern erzeugt.

Pornbritannia: Nackte Wahrheiten über das Web

Bibliothek des Weltwissens, Trödelmarkt für Trash- und Häppcheninfos oder Schmuddelecke für Sexsüchtige? Über die Qualitäten des WWW gibt es geteilte Meinungen. Was die nackten Tatsachen angeht, gibt es jedoch Erkenntnisse: Es ist alles viel schlimmer als befürchtet.

Zusammengefasst: Schlimm sind nicht die Fakten an sich, sondern die Tatsache, dass die spon Redakteure erst jetzt davon erfahren!

Achja: „Trödelmarkt für Trash- und Häppcheninfos“, damit meint spon sich vermutlich selbst, nehme ich an.. 😉

spon spin: Bereit für etwas knallharten Journalismus?

Endlich mal wieder gut recherchiert, spon! – Uni-Playmate: Vom Hörsaal ins Hochglanzmagazin wird da berichtet. Eine ganz tolle Nummer.
Draaaaama:

Auf dem Weg zum Stadion passiert es: Jenn stößt mit einem Mann zusammen, der ihr dabei aus Versehen Bier über ihr Oberteil schüttet. Jenn, die sich seit Wochen auf das Spiel gefreut hatte, will keine Minute verpassen. Sie zieht sich deshalb nicht um, sondern einfach ihr bierdurchtränktes Oberteil aus. Darunter trägt sie einen Bikini.

Jaja! einen Bikini, keinen BH. Warum das so ist sieht man sofort: ihre Freundinnen und sie haben sich in der Tittenklinik kennengelernt, als sie sich gerade mal ordentlich haben aufpolstern lassen! – Das ist auch das beeindruckenste an Jenn, eigentlich. War sicher teuer, allein schon das ganze Material.
Macht sich eigentlich mittlerweile jede Frau in USA Plastik ins Hemd?

Also, was war eigentlich passiert? – Nichts. Ein neues Tittenmodell. Danke, spon, schön zu wissen. 😉

spon spin: Danke, SZ!

Das musste ja mal gesagt werden!

…Auch wenn sie nicht ausdrücklich Spiegel-Online erwähnen… Aber das wäre dann wiederum ein anderer „Grundton des Apokalyptischen“, den der Artikel wirklich nicht nötig hat..

Lernen wir also von den Rauchern.
😉

spon spin: Gasförderung, 2. Teil

Manche Leute wissen einfach nicht, wann genug ist.

Nachdem schon ein Artikel mit Mutmassungen über Erdbeben veröffentlicht wurde, hat spiegel online gleich nochmal in die selbe Kerbe gehauen: „Behörde legt sich mit Forschern an“ wird dort berichtet. Und alles basiert auf den Mutmassungen aus Artikel #1..

Riesenwirbel um die Erdbebengefahr in Norddeutschland: Eine Studie besagt, dass die Gasförderung starke Erdstöße auslöste.

Das besagt sie eben nicht, das wäre ja auch verantwortungslos! – Sie hinterfragt und stellt Theorien auf! Das ist ein Unterschied!

Die zuständige Bundesanstalt dementiert inzwischen diese Erkenntnis ihrer eigenen Experten.

– Keine Erkenntnisse: Theorien!

Unabhängige Forscher werfen der Behörde vor, vor allem den Interessen der Industrie zu folgen.

Unabhängige Forscher, die hier nicht namentlich genannt werden (wollen?). Aber: Empörung, bitte!!

Die Nachricht kam der Gasindustrie ungelegen: Die beiden Erdbeben, die Norddeutschland im Herbst 2004 und Sommer 2005 erschüttert haben, wurden vermutlich von der Erdgas-Förderung verursacht. Das hatte eine von SPIEGEL ONLINE enthüllte…

..an dieser Stelle fiel mir der Kaffee aus dem Gesicht! Enthüllt, also! Respekt! Im ersten Artikel sah es noch nach unveröffentlichten, weil unbelegten, Theorien aus!

…Studie von Forschern verschiedener Universitäten und Institute ergeben. Demnach könnte die Region, im Gegensatz zu früheren Zeiten, künftig regelmäßig erzittern – wie stark, ist unklar.

Weil dieses Fazit völlig aus der Luft gegriffen ist.

Gebäude und auch die geplanten unterirdischen Atomendlager Gorleben und Konrad könnten in Mitleidenschaft gezogen werden.

Gut: schnell nochmal auf den „Das Ende ist nah!“-Knopf gedrückt… Das hält die Leser bei der Stange! Nicht, dass kurz vor dem Ende noch eine „Scheiss der Hund drauf“-Mentalität aufkommt!

SPIEGEL ONLINE hatte die Studie am Dienstag öffentlich gemacht – und die Entgegnung folgte prompt. „Die Erdgasförderung in Norddeutschland ist sicher“, erklärte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in einer Pressemitteilung. Die Behörde widerspricht damit den Erkenntnissen ihrer eigenen Forscher, denn an der Untersuchung waren auch zwei Experten der BGR beteiligt. Ein seit langem schwelender Konflikt zwischen Wirtschaftsinteressen und freier Forschung innerhalb der Bundesbehörde scheint ausgebrochen.

Nein, sie wiederspricht sich nicht. Die Damen und Herren Redakteure kennen auch genau den Unterschied, sie sind ja nicht doof, sie schreiben nur so! Es handelt sich bei der Untersuchung um Theorien!

[…]Die Forscher schreiben in einem Artikel, der im Fachblatt „Bulletin of the Seismological Society of America“ erscheinen soll, dass das Beben „vermutlich mit der Gasförderung zusammenhängt“. Es habe sich in fünf bis sieben Kilometern Tiefe ereignet – die Gasfelder im Bebengebiet liegen in etwa fünf Kilometern Tiefe.

Zusammengefasst: ein „vermutlich“, ein „bis“ im Sinne von „circa“, oder „so bummelig, um und bei“ und ein „etwa“. I rest my case. Die Beweise sind tatsächlich erschütternd!

Die Behörde streitet in ihrem Statement auch jeglichen Zusammenhang zwischen der Gasförderung und dem zweitstärksten in Norddeutschland gemessenen Erdbeben ab.

Ja, und warum? Weil alles andere unverantwortlich wäre: He Leute, wir haben da so eine Theorie: wir werden alle sterben, und zwar bald! spiegel online hat da diese Theorie ausgebuddelt, und…
Ja, das würde sicher gut runtergehen.

Die BGR stelle sich mit ihren jüngsten Behauptungen gegen Deutschlands beste Erdbebenwissenschaftler, sagt der Seismologe Helmut Aichele, der bis zu seiner Pensionierung im Seismologischen Zentralobservatorium der BGR in Erlangen gearbeitet hat. Aichele ist im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen bereit, offen zu dem Konflikt Stellung zu nehmen. Sein langjähriger Kollege und Mitautor der neuen Studie, Klaus-Dieter Klinge, kann das nicht – die BGR hatte ihm offenbar nach Bekanntwerden der Studie am Dienstag zunächst jeglichen Kontakt zu den Medien untersagt.

Weil dann nämlich, qed, so ein Geschmiere wie in den beiden spon-Artikeln rauskommt. Das scheint mir ein guter Grund zu sein.

Auch frühere Mitteilungen der BGR waren auf das Misstrauen der Wissenschaftler gestoßen. So konstatierte die Behörde bereits zwei Tage nach dem Beben im Herbst 2004, dass es sich um ein tektonisches Beben gehandelt habe, das nicht von der Gasförderung verursacht worden sei – obgleich kaum Daten vorlagen, die diese Behauptung hätten stützen können. „So leichtfertig“, findet Dahm, „sollte man mit dem Thema nicht umgehen.“

Ja, nicht wahr, spon? – Leider macht Ihr das immer wieder. *seufz*

spon spin: Gasförderung soll Erdbeben in Deutschland ausgelöst haben

Ja, da ist es wieder: das nahe Ende

In dem Bericht erfahren wir, wie gewohnt nur dezent, aber sehr bestimmt angedeutet, das wir (heute favorisiertes Weltenende) alle sterben werden, weil die Erdgasförderung vielleicht, vielleicht aber auch nicht, Erdbeben fördert.

Die Indizien sind schwach, aber in üblicher „niemand hat auf Die Wissenschaftler(tm) gehört“-Manier präsentiert.

Niemand traute sich, die Gasförderung für das Beben verantwortlich zu machen.

Aus gutem Grund! – Es sind nämlich bisher nur Ideen und Theorien, die verbreitet werden! Aber das soll spon nicht hindern. Da findet sich sicher was greifbares!

Wie das hier:

Um die Tiefe des Bebens besser zu bestimmen, griffen Forscher um Günter Leydecker und Diethelm Kaiser von der BGR zu einer bewährten Methode: Sie befragten die Bevölkerung, welche Folgen die Erschütterungen in ihrem Umfeld hatten.

Das ist doch mal ’ne Super-Idee!

Wir hören uns mal um! – „Na, wie war’s denn für sie?“
Das spart auch richtig viel Geld, so insgesamt, und die Ergebnisse verticken wir dann an Spiegel Online, die kaufen und veröffentlichen alles!

Dann muss das ganze für den doofen Pöbel noch etwas griffiger formuliert werden, dachten sich wohl die Redakteure. Das ist leider nicht so gut gelaufen. Ich weiss jedenfalls nicht, warum sie einen Tisch von unten beleuchten wollen:

Das Prinzip ist das gleiche wie bei einer Taschenlampe, die eine Tischplatte von unten her beleuchtet: Je tiefer die Lampe steht, desto breiter erscheint ihr Lichtkegel auf der Platte – und umso schwächer wird das Licht.

Um es mit den unsterblichen Worten des spanischen Kellners aus Fawlty Towers zu sagen: Que?

Klar, dass die Atomendlager bedroht sind. Und unsere Städte. Und zwar durch die ausserirdische Echsenarmee, die in ihren Raumschiffen hinter dem Mond die Invasion der Erde vorbereitet, und durch die Erdgasförderung.

Das Prinzip von spon ist das von Microsoft: FUD!

FUD steht für „fear, uncertainty, doubt“, Angst, Unsicherheit und Zweifel. Mit FUD kann man „noch tollere, noch neuere“ Office-Pakete und Betriebssystem-Versionen verkaufen, die kein Mensch braucht („Aber das neue ist viel sicherer und fehlerfreier und hat neue Formate und sie wollen doch nicht als einziger das alte Zeug benutzen??“ – so verkauft M$ seit Windows 95 jede neue Betriebssystem Variante — sogar Windows ME!), oder aber man schreibt „hätte-könnte-vielleicht“-Artikel über das potentielle Ende der Menschheit und freut sich über die Werbeeinnahmen.

Und darüber, dass man für derlei Artikel nichtmal einen gelernten Journalisten braucht, diese „Qualität“ schafft noch jeder Praktikant.

kein spon spin: „Dem Wald geht es sehr gut“

So eine Schlagzeile wird man bei spon sicher nicht finden.

Da wäre die Überschrift vermutlich: „Käfer bedrohen deutschen Wald“ oder „CO2-Emissionen, Dürre und Klimakatatrophe: Patient Wald“. Es würde berichtet werden, dass die Forschungsgelder „seit den 80ern versiegt“ sind und „die Politik sich nicht mehr um den Wald kümmert“, oder ums kurz zu fassen: das wir alle sterben werden! Und zwar sehr, sehr bald!

Dank an die Tagesschau. Zurück nach Hamburg.

ps: wobei mir die Anekdote meiner früheren Französischlehrerin einfällt, die erklärte, dass die Franzosen kein eigenes Wort für „Waldsterben“ hätten. – Sie sagen dort „le Waldsterben“!

spon spin: Schwiegermütter…

Spiegel-Online gibt wieder alles:

Hörensagen, Zoten, der Versuch, Dinge wahr zu machen, in dem man sie oft wiederholt, bizarre Hinweise auf Volksstämme in Afrika und angebliche Untersuchungen die irgend ein Hirntoter aus unerfindlichen Gründen über das Verhältnis zur Schwiegermutter bei Naturvölkern durchgeführt haben soll und anderer Mumpitz.

Und was für ein Seitenschinder noch dazu:

Ähnliches beobachtete Beise, als er Bevölkerungsdaten aus dem frisch besiedelten Québec des 17. und 18. Jahrhunderts untersuchte.

…erfahren wir auf der zweiten Seite des Umfugs! Na, Mensch! Quebec! – Das ist ja super!!

Aber man kann ungestraft zwei Seiten vollpupen und jede mögliche Berufsgruppe[1] zitieren, um einen Fall zu beschreiben, den es so nicht gibt, versehen mit einer reisserischen Überschrift („Der Teufel im Haus“), damit viele Leute klicken. Klappt doch. Und am Ende versucht man das dann mit einem Schenkelklopfer glattzubügeln:

Diese These scheint der Fall einer Großmutter aus Berlin zu stützen: Von ihrem Sohn heillos entfremdet, hat die 61-Jährige dessen schwangere Frau nach der Trennung bei sich zu Hause aufgenommen. Nun ist das Baby da, ihr Enkelkind, und sie hilft, es großzuziehen.

Ihr Enkelkind? Ist es das wirklich? Das Ergebnis eines Vaterschaftstests, gibt die Schwiegermama zu, würde sie schon interessieren.

Haha.

[1] Zitierte Berufgruppen: Evolutionsbiologen, Psychoanalytiker, eine Frau ohne Beruf, die aber „Deutschlands erste Selbsthilfegruppe für Schwiegertöchter“ gegründet hat, Soziobiologen, Walforscher[sic!], Anthropologen, Biologen, Ökonomen[sic!], Demografen und Evolutionspsychologen. Echt jetzt!

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