Feldpost #60: Weihnachts-UpDate, Alltagchaos & Mr.Gorsky

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Feldpost #60: Weihnachts-UpDate, Alltagchaos & Mr.Gorsky

Beitragvon admin » 03.12.2003, 00:16

"...Und wuenschen Euch einen schoenen ersten Advent!!!" - krakelt das Radio mit aufdringlicher Froehlichkeit. Warum muessen Radiomoderatoren immer drei Ausrufezeichen verwenden? Und seit wann wird einem der erste Advent schoen gewuenscht? Naja, ist ja nett gemeint...

Das Weihnachts-Update: Euer treuer Feldpostler begab sich am fruehen Samstag Morgen zum Einkauf in die Innenstadt. Die Weihnachtsdeko ist ueberall in voller Bluete und ja, ich gebe es gerne zu, es gefaellt mir irgendwie...

Karstadt hat wieder diese faszinierenden Schaufensterdekoration mit verschiedenen Weihnachtsthemen, und dieses Mal haben sie 'die Werkstadt des Weihnachtsmanns' vom letzten Jahr weggelassen, in der der Weihnachtsmann sich gemuetlich in einem Lehnstuhl luemmelte, hinter ihm an der Wand eine Karte von Deutschland in den Grenzen von '42 [sic!]...

Vollkommen ueberraschend tauchte eine Parade auf, die richtiges Disneyland-Gefuehl aufkommen liess und die kleinen Kinder zum Heulen brachte, denn nicht genug, dass ueberall in der Stadt Weihnachtsmaenner durch die Gegend laufen, was die Eltern wirklich in Erklaerungsnot bringt (..."Ja, also, der ist ganz schnell weitergelaufen, der Weihnachtsmann!" - "Und warum hat er jetzt ein anderes Kostuem an?" - "...Und umgezogen hat er sich auch, jetzt hoer auf, mir Loecher in den Bauch zu fragen. Glaubst du etwa nicht an den Weihnachtsmann??"), nein, in dieser Parade waren gleich 5 (in Worten: fuenf!) Weihnachtsmaenner zu sehen!

Die Augen der Kinder wurden immer groesser und ihre Koepfe sichtbar heisser, bei dem Versuch das zu erklaeren, was ihnen schwergefallen sein duerfte, kennen die meisten Kinder doch den Begriff der gespaltenen Persoenlichkeit noch nicht. Ausserdem fuhr keiner der Weihnachtsmaenner in einem Schlitten, sondern alle in grossen Autos, was heisst, dass es dieses Jahr fuer viele Kinder hier keine Weihnachtsgeschenke gibt, denn die Parkplatzsituation in der Grossen Stadt ist stellenweise wirklich uebel!

- Und Gnome waren auch da. Soweit ich das weiss, entstammen die Gnome in der Weihnachtsdekoration mehr dem amerikanischen Unkulturbereich, aber sie waren schon putzig anzusehen! ...Und einige Leute hatten sich als tanzende Zuckerstange verkleidet. Mich wuerde schon interessieren, was die Zuckerstangen zu Hause erzaehlen, womit sie ihr Geld verdienen - oder was die Gnome als ihre Berufsbezeichnung angeben...

Wie man seine Umwelt um etwas Chaos bereichert ist eine zu unrecht verkannte Unterart der Verhaltensforschung!

Das beliebte Spiel, sich entgegen aller Konventionen in einem Fahrstuhl nicht mit dem Gesicht zur Tuer oder mit dem Ruecken zur Wand zu stellen, wie in unserem Kulturbereich ueblich, sondern zur Abwechslung mal mit dem Ruecken zur Tuer, die Mitreisenden breit angrinsend, kann ich zum Ausprobieren nur empfehlen! Es ist hoch interessant zu beobachten, wie die armen Angegrinsten sich nach und nach den Kragen lockern und unwohl ihren Hals befuehlen, gerade so, als wuerde man sich gleich auf sie stuerzen! - Wer den Fahrstuhl dann verlaesst, und kein erleichtertes Seufzen seitens der Verbliebenen hoert, hat nicht anstaendig gegrinst!

Meg schlug ein anderes Fahrstuhlspiel vor: man solle einen grossen Rucksack umklammert halten und sich immer wieder hektisch umsehen. Dann nach einer Weile den Rucksack oeffnen, besorgt hinein sehen, und laut sagen: "Kriegst Du genug Luft darin? - Gut.". Beliebig wiederholbar. Dazu optional: die Alien-im-Rucksack-schnappt-nach-der-ihm-gereichten-Hand Nummer. =o)

Sonja, eine Meisterin des groben Unfugs, hatte eine brillante Idee fuer Scherbentraeger[1]! - Wenn es ordentlich regnet, solle man den Kopf in den Nacken werfen und mit weit geoeffneten Augen in den Regen starren. Die Augen werden befeuchtet, man muss also nicht blinzeln, es gibt lustige ::plink:: Geraeusche auf den Scherben und alle Passanten halten einen fuer einen Zombie! - Nicht uebel, wie ich finde!

Als den idealen Party-Tip empfehle ich, eine nasse Rolle Klopapier auf den Spuelkasten zu stellen! - Jeder Besucher des OErtchens wird sich unwillkuerlich fragen, ob die Rolle deswegen nass ist, weil sie ins Klo gefallen ist, oder...

Diese Idee teilte ich Patrick mit, der sich daraufhin froehlich lachend in Richtung Klo verabschiedete, nur um wenige Minuten spaeter - anstandshalber mit rotem Kopf -zurueckzukehren und zu erklaeren, dass ihm gerade ein kleines Malheur passiert sei, und das Klopapier ins Klo gef... - Naja, manchmal holt einen die Realitaet eben ein...

Zum Abschluss noch eine wahre Geschichte:

Als Neil Armstrong seine ersten Schritte auf dem Mond machte, gab er neben seinem beruehmten "One small step for a man, one giant leap for mankind" und einigen technischen Daten fuer Houston auch noch ein enigmatisches "Good luck, Mr. Gorsky!" von sich.

Keiner wusste, was das zu bedeuten hatte, und Neil Armstrong weigerte sich, seinen Ausspruch zu erklaeren - 26 Jahre lang. Erst 1995, auf einer Pressekonferenz in Tampa, Florida, brach er dann sein Schweigen. Mr. Und Mrs Gorsky waeren mittlerweile tot, und er koenne jetzt sein Schweigen brechen. Die Gorskys waren Nachbarn vom kleinen Neil, und als er einmal beim Baseballspielen einem besonders weitem Ball hinterherlief, der direkt vor dem Schlafzimmerfenster der Gorskys landete, kam er nicht umhin, Mrs Gorsky laut rufen zu hoeren "Oral Sex? Du willst Oral Sex? - Eher setzt der Nachbarjunge einen Fuss auf den Mond, als dass du Oral Sex haben wirst!!"

Ich wuensche Euch nachtraeglich einen schoenen ersten Advent!

Gruesse aus der Grossen Stadt,

yours

nils


[1] Fuer alle, die erst spaeter eingeschaltet haben: Scherben sind Sehhilfen, die man sich ins Auge druecken kann. Im Extremfall sieht man damit sogar besser als ohne!

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