Feldpost #68: 3x68 - Politik, kein Frieden & die Zahl

Hier sind sie alle: Die bisherigen Feldpost-Ausgaben! - und zwar jeweils mit einer Kurzbeschreibung zum einfacheren Suchen. Natürlich haben wir immer noch unsere Suchmaschine hier am Laufen, aber manchmal macht es eben doch der Kontext..

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Feldpost #68: 3x68 - Politik, kein Frieden & die Zahl

Beitragvon admin » 03.12.2003, 00:33

- Eine Ausgabe fuer die 68er!

Elvis Costello sagte schon ganz richtig: "What's so funny about peace, love and understanding?" - gar nicht viel eigentlich! - Aber dafuer gibt es jetzt mehrere Ansaetze, von denen mindestens einer gar nichts mit Elvis Costello, dafuer aber mit der 68 zu tun hat...

Ansatz I: 68er und Politik

Die Alt-68er (Neu-68er gibt es erst in rund 70 Jahren wieder), dass sind Leute, die einen ausgezeichneten Job in der freien Wirtschaft haben, vor dreissig Jahren aber wilde Experimente mit illegalen chemischen Substanzen und freien Fortpflanzungsritualen getaetigt haben, ueber die sie jetzt nicht mehr so gerne sprechen.

Sprechen tun sie aber eigentlich gerne, besonders darueber, wie viel besser frueher alles war, und wie unpolitisch und schlecht die Jugend von heute ist, hauptsaechlich weil sie die Produkte kauft, die man ihnen jetzt mit den - fuer die Werbung aufpolierten - UEberresten der alten 68er-Ideale verscherbelt...

Zynismus? - Oh, entschuldigt... =O)

Ansatz II: ein 68er und kein Frieden

Ein amerikanischer Alt-68er (oder ist das jetzt nur eine Unterstellung) sitzt momentan in Washington im Ovalen Buero und muss sein Privatleben wiederholt von seinem Kongress besprechen lassen. Das frustet ihn verstaendlicher Weise.

Eher unverstaendlich bleibt mir aber, warum er seinen Frust in die Wueste vor Bagdad schiessen muss. Aber einen Jihad hat er ja trotz Ramadan nicht an den Hacken, dafuer aber seinen Kongress und die amerikanischen Fernsehprediger, und ich weiss jetzt gar nicht, was schlimmer ist...

Sollte man Clinton nun den Hintern versohlen, oder ihn bemitleiden? Hm...

Ansatz III: Die 68

Es gibt ein Buch, welches ausschliesslich Zahlen auflistet und erzaehlt, warum sie 'besonders' sind, oder was mit ihnen assoziiert werden koennte. Von Primzahlen bis hin zu Daten bestimmter Ereignisse und einpraegsamen Typenbezeichnungen ist alles vertreten. Ein wirklich unnuetzes Buch[1], aber natuerlich ist das noch zu uebertreffen! - Es gibt naemlich auch ein Buch, welches voll ist, mit ausserordentlich UNbemerkenswerten Zahlen!

Die Idee ist sehr interessant, entwickelt sich jedoch, wenn sie erstmal ausgefuehrt ist, zu einem ausgewachsenen Paradoxon[2], denn jetzt koennte man in erstgenanntem Buch ja z.B. bei der (relativ) unspektakulaeren 126 dazuschreiben: "Ist in dem Buch ueber unspektakulaere Zahlen aufgefuehrt, also wirklich nicht sehr bemerkenswert!" - was sie ja dann wieder bemerkenswert machte, und das Buch ueber unbemerkenswerte Zahlen wuerde bei der zweiten Auflage duenner werden!

Daraus entsteht dann ein kaum zu stoppender Teufelskreis! - Sehr, sehr kompliziert... - Wahrscheinlich sind beide Buecher von unterschiedlichen Autoren verfasst worden, die nichts voneinander wissen!

[Die Zeit, die ich gerade verwendet habe, um mir eine moeglichst unspektakulaere Zahl auszudenken, war viel zu hoch! Ich brauche - und ich bin erschuettert, mich das sagen zu hoeren - offensichtlich doch dieses Buch! Ich hoffe, dass die '126' wirklich so unspektakulaer ist, wie ich mir das erhofft habe...]

In einem anderen Zahlen-Buch, von dem ich gehoert habe sind Zufallszahlen aufgefuehrt, die zufaelliger sind, als andere Zufallszahlen. Das ist nicht wirklich unlogisch, denn einige Zahlen liegen uns einfach mehr, und sind darum nicht wirklich zufaellig! - Nehmen wir das Lotto-Tipverfahren vieler Menschen:

Antje vermutet, dass die meisten Leute ihre Tipp-Zahlen aus wichtigen Daten zusammensetzen: Monat und Tag von Geburtstagen, Menarche, Bar-Mizwa,...

Dadurch entstehen natuerlich wenige Tips, die die Zahlen groesser als 31 abdecken! - Also sind diese zufaelliger, als die Zahlen bis 32...

Wer also wirklich reich werden moechte, sollte sich einen vernuenftigen Job suchen - und wer nebenbei Lotto spielen moechte, sollte lieber Zahlen groesser als 31 tippen, sonst muss man mit viel zu vielen Menschen teilen, falls man gewinnt...

[Ahem... Habe ich jetzt alles durcheinander gebracht, weil ich von der, nun: Zufaelligerigkeit hier gesprochen habe? In welches Buch kommen die Zahlen ab 32 denn nun...?]

Die weitere Interpretation von Zahlen ueberlasse ich den Experten fuer Kabbala (die ja allesamt darueber in Frauenzeitschriften darueber schreiben, was besonders in Anbetracht dessen merkwuerdig ist, dass die Kabbala eine juedische _Geheimlehre_ ist, die durch solche Artikel nicht gerade geheimer wird...)

Zum Abschluss noch eine gute Nachricht fuer alle (Stimmungs-)Opfer des schlechten Wetters:

In (bemerkenswerten) 44 Tagen ist Fruehling! =O)

Gruesse aus der Grossen Stadt,

yours

nils


[1] Wobei mir dabei, apropos unnuetzes Buch, eines der Weihnachtsgeschenke von Patrick einfaellt: "Der Mondring - Feste und Geschenke zur ersten Menstruation" - Ich weiss, Ihr seid jetzt neugierig, aber das Thema soll hier und heute nicht weiter besprochen werden...

[2] Und noch ein 'apropos', naemlich 'apropos paradoxes Buch': ein von Stanislaw Lem herausgegebenes solches faellt mir dazu ein, in dem ausschliesslich Besprechungen von Buechern enthalten sind, die es nicht gibt. Abgeschlossen wird das Ganze von einer Besprechung des Buches selber - geschrieben, als es jenes noch nicht gab...

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