Feldpost #40: Banküberfälle, Hallo und mehr Fußball

Hier sind sie alle: Die bisherigen Feldpost-Ausgaben! - und zwar jeweils mit einer Kurzbeschreibung zum einfacheren Suchen. Natürlich haben wir immer noch unsere Suchmaschine hier am Laufen, aber manchmal macht es eben doch der Kontext..

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Feldpost #40: Banküberfälle, Hallo und mehr Fußball

Beitragvon admin » 02.12.2003, 23:37

Neulichst traf ich Anne in der besten aller Kneipen.

Anne ist die Erste (und bisher auch Einzige) die auf der Homepage der Feldpost mal ihre Meinung geaeussert hat, und dazu noch mitfuehlend zum Thema Scherben[1].

Seit dem ich ueber meine Scherben berichtet habe, wird das Thema im Allgemeinen immer populaerer. Sogar Karsten hat seine "Buddy Holly Brille" (Die Anfuehrungszeichen sind hier wirklich wichtig!) fuer Scherben aufgegeben - allerdings hat er auch den Grossteil seiner Haare gelassen, eine rationale Entscheidung darf hier also angezweifelt werden...

Mit Anne unterhielt ich mich jedenfalls ueber die unermesslichen Vorteile von Kontaktlinsen. Zum Beispiel die Hoeflichkeit der Leute, wenn man mal eine zu verloren haben scheint. Die meisten Mitmenschen reagieren instinktiv und schnell und sperren das betroffene Gebiet weitraeumig ab, poebeln Unwissende an, die sich ruecksichtsloser Weise und ohne aufzupassen bis auf 50 Meter genaehert haben und weisen diese dann an, sich - wie sie selbst - auf die Knie zu begeben und die verlorene Scherbe zu suchen, wobei die meisten nicht einmal wissen, wonach sie da eigentlich krabbeln, nur dass es knirschen wird, sollten sie eine unachtsame Bewegung machen...

Scherben sind daher das optimale Werkzeug fuer das perfekte Verbrechen: man betrete eine Bank, stelle sich strategisch in die Mitte des Schalterraumes und greife sich mit einer dramatischen und ausladenden Geste an ein Auge seiner Wahl (und wirklich nur an ein Auge - UEbereifer schadet hier nur).

Dann verwende man das internationale Wort fuer "Oh, guetiger Gott, da habe ich doch tatsaechlich meine Kontaktlinse aus dem Auge verloren und bin jetzt sehr hilflos - koennte mir bitte jemand bei der Suche helfen!?": "Argh!?".

Wenn dann, fuenf Minuten spaeter, saemtliche Bankkaufleute, diplomierte Betriebswirte und unschuldige Zivilisten auf dem Boden herumrobben, krabble man gelassen hinter den Schalter und besorge sich einen grossen Batzen Kleingeld.

Wichtig ist nur, darauf zu achten, dass man im UEbereifer die Authentizitaet etwas vernachlaessigt! - Verloere man naemlich wirklich eine Kontaktlinse, dann koennte man in Gefahr laufen, sich halb blind einen Batzen UEberweisungsvordrucke mit nach Hause zu nehmen, statt der erhofften Banknoten. Oder, noch schlimmer, jemand faende die verlorene Kontaktlinse und ein Rudel wiederauferstandener Banker erwischt einen dann dabei, wie man mit einer unverhaeltnismaessig grossen Menge an Formularen in der Tasche die Bank blind tastend durch die Besenkammer zu verlassen versucht.

Sehr unangenehm...

Zurueck zum Anfang: Anne war die Erste, die mal was im Feedback der Feldpost Homepage geschrieben hat, aber sie muss auf keinen Fall die Letzte sein (...und froehlich schwenkte er mit einem kompletten Lattenzaun...) - Letztlich interessiert mich Eure Meinung ja auch!

Wirklich unnuetzes Wissen (Teil 534270), aber nicht minder interessantes, erwarb ich juengst wieder im Netz der Netze.

Ein Englaender fragte, woher das Wort 'Hallo' ueberhaupt kaeme. Irgend jemand findet sich immer, der auf Fragen dieser Art eine Antwort weiss, so auch diesmal: Das Wort 'Hallo' kommt aus dem Englischen und entsprang wahrscheinlich dem Fuchsjagdruf 'View Halloo', aus dem sich spaeter auch 'Hello' und einige weitere Versionen des in Europa weit verbreiteten Grusswortes ableiteten.

'Hello' war dann spaeter die offizielle Empfehlung einer der ersten englischen kommerziellen Telephongesellschaft, auf die Frage, was man denn sagen sollte, wenn man das Telephon abnimmt (damals gab es nur wenige Telephone, noch weniger Erfahrung mit dem Medium und keine Sesamstrasse, die diese Frage haette klaeren koennen).

Der konkurrierende Begriff war uebrigens 'Ahoy' [sic!].

Ausserdem wusste der schlaue Sprachforscher, der in Texas zu Hause ist, noch von einem Priester aus seinem Nachbarort zu berichten, der seiner Gemeinde verbieten wollte, 'Hello' zu sagen, da das Wort 'Hell', Hoelle, darin enthalten ist. Er schlug vor, dass seine Schaefchen statt dessen 'Heaveno' sagten[2]!

Ein typischer Fall von 'zuviel Zeit fuer wirre Gedanken' - eine weit verbreitete fundamental-religioese Krankheit...

Obschon die Fussball-Folter mittlerweile ein Ende gefunden hat [Hurra!], muss ich noch eines nachtragen [ohne nachtragend sein zu wollen]: Warum koennen Fussballer eigentlich nicht fallen?

Ich vermute, dass selbst Michael Schuhmacher eleganter fiele, schubste man ihn vom Siegertreppchen, als ein beliebiger Fussballer, der jede Gelegenheit fuer einen dreifachen Biss in die Grasnabe nutzt. Jeder Sportler lernt zu fallen, nur Fussballer beleidigen das Auge des Betrachters durch haessliche Bewegungsinkompetenz, sobald sie einmal, ploetzlich und unerwartet, nicht mehr mit beiden Beinen auf dem schoenen Rasen stehen. Sie fallen so schlecht, dass man ihnen nur wuenschen kann, dass sie nie mit dem Fallschirm abspringen muessen, da sie aus dramaturgischen Gruenden wahrscheinlich nicht einmal die Reissleine zoegen...

Die deutsche Nationalmannschaft macht selbstverstaendlich durch ihr fruehzeitiges Ausscheiden bei der WM ganz neue Erfahrung was das Fallen angeht, naemlich beim Fallen in der Publikumsgunst. Ich kann ihnen nur wuenschen, dass sie in diesem Fall (ha!) mehr Geschick zeigen, als sonst auf dem Rasen...

Gruesse aus der Heimat,

yours

nils


[1] Fuer die Zuschauer die erst spaeter eingeschaltet haben: bei Scherben handelt es sich um praktische kleine Glasstueckchen, die sich semiblinde in die Augen druecken, um nicht mit den Nachteilen einer Brille geschlagen zu sein (siehe Feldpost #36).

[2] Das soll ich mir ausgedacht haben?? - Nein, nein, nein... Das Leben ist da viel einfallsreicher und absurder als irgendjemands Vorstellungskraft...

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