Idaho trifft Ragnarök...

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Idaho trifft Ragnarök...

Beitragvon admin » 01.12.2003, 22:14

[ ..woanders! (jedenfalls nicht in dieser Story!) ]

"Tolle Deiche haben die hier", schnaufte John Vane als er sich auf dem Felsvorsprung ausruhte. Er riskierte einen Blick nach unten. Seine Verfolger waren ihm immer noch auf den Fersen. John war jetzt im Vorteil, seine Ausrüstung, die er in zuvor in ebeneren Gelände noch als unpraktisch und unnoetig eingestuft hatte, erwies sich jetzt, in einer Höhe von 3000 Metern als ausschlaggebend um gegen seine Verfolger bestehen zu koennen.
Er musste es nur noch bis zu dem Pass schaffen. Der Abstieg wäre ein Kinderspiel und im Tal angekommen würde er in den wartenden Hubschrauber springen und alles wäre vorbei!
Wenn die Männer in den schwarzen Mänteln ihn jedoch vorher erwischten, wäre der ganze sorgfältig geplante Diebstahl sein letzter Auftrag gewesen. Er tastete nach der Kapsel, die in seiner Hosentasche verborgen war. Es war beruhigend zu wissen, dass sie noch da war. Sie stellte den letzten Ausweg dar um der Folter zu entgehen, die ihn erwartete, solte er versagen und gefangengenommen werden. "Denke positiv, John!
Von Dir hängt die geistige Freiheit der westlichen Welt ab! Wenn ich versage, dann..." Er unterdrueckte ein Zittern und machte sich wieder auf den Weg. Er wuerde es ihnen nicht einfach machen. Profis lassen sich nicht so einfach aus dem Weg räumen.
John bahnte sich seinen Weg durch die vereiste Berglandschaft. Die Organisation hatte für seine umfassende Ausrüstung gesorgt, und diese Spezialwerkzeuge waren es nun, die ihm den nötigen Vorteil verschafften, der für den erfolgreichen Abschluss des Unternehmens wichtig war. An einem steilen Vorsprung hielt er abermals inne und versuchte seine Verfolger auszumachen. Er gestattete sich ein Grinsen als er beobachtete wie einer der zwei Dicken des Teams in eine Schneewehe fiel, nur noch sein runder Bauch aus dem Schnee schaute und kurze Beine verzweifelt strampelten, bevor er von seinen Kumpanen aus der weissen Pracht gezogen wurde. Ploetzlich hoerte John ein Geräusch.
Ein Hubschruaber näherte sich. John vertraute auf seinen Tarnanzug und bewegte sich noch schneller auf den rettenden Pass zu. Aufgeregtes Rufen drang an seine Ohren, sie hatten ihn entdeckt. Der Hubschrauber kam naeher. Kugeln schlugen links von John in den Fels. Er warf sich hinter einen Felsen und entging nur knapp einem Querschläger. Zum Glück sind sie miserable Schützen, dachte er. Aus seinem Rucksack befoerderte
er ein kleines Spezialgewehr. Er sprang aus seiner Deckung, rollte sich ab und schoss auf den Hubschraubers.
Das Geräusch des Rotors änderte sich, wurde merklich schriller. Der Hubschrauber drehte ab.
John liess sich keine Zeit, sich über den kleinen Sieg zu freuen. Er schulterte seinen Rucksack und beeilte sich, den Pass zu erreichen. Flink erklomm er das letzte Stück Gestein, dass ihn von der Rettung trennte. Jacob wuerde da sein,und die anderen, der Hubschrauber wäre startklar. Seine Verfolger würden nicht wagen ihm zu folgen.
Er erreicht den Pass. Mit einem triumphierenden Lachen machte er sich auf der anderen Seite an den Abstieg in das kleine Tal.
Mehr fallend als kletternd kam er der Hütte am Fuss des Berges immer naeher. Ein kurzer Blick zurück zeigte ihm, dass seine Verfolger den Pass noch nicht erreicht hatten. Sie würden nie wieder Massenmorde und Nervenkrankheiten verantworten, er kannte das Geheimnis und man würde Gegenmassnahmen treffen können.
Er stürmte in die Hütte, lachend, und stolperte über Jacobs blutigen leblosen Körper. Seine Augen weiteten sich, als er sah, was in der Hütte geschehen war. Alle waren tot und von den Köpfen der meissten seiner Freunde war nicht mehr als ein blutiger Krater übrig geblieben. John sah Revolver in ihren Händen:" Selbstmord! Aber warum?"
Dann fiel ihm der Inhalt seiner Tasche ein. "Die Geheimwaffe!" schrie er und stuermte Richtung Ausgang. Es war zu spät. Auf halben Weg schaltete sich die Stereoanlage wie von selbst ein, "Musik" ertönte.
John Vane dachte nicht weiter nach sondern hielt sich die Ohren zu und rannte mit der Geheimwaffe in Richtung des frisch zugefrorenen Teiches. Er musste zumindest den Prototyp der Waffe vernichten, einmal im eiskalten Wasser gelandet, waere das Band unbrauchbar. Nur noch wenige Meter. John sprang.
Im Sprung zerfetzten mehrere Kugeln seine Brust, doch er schaffte es.
Sein sterbender Körper durchbrach die dünne Eisdeck und versank.
Seine Lippen formten ein letztes Wort, dann war es vorbei.

"Sagte er Arschloch zu mir?", fragte Marianne und säuberte ihr Gewehr.
"Ja, er sagte Arschloch. Schatzl, was tun wir jetzt, wo das Playback-Tape weg ist? Wir sind verloren"
"Dann muss das Naabtal Duo eben live singen", antwortete Marianne brutal.
Sie machten sich auf den Rueckweg. Wildecker war mal wieder in eine Schneewehe gefallen und beide halfen Herzbub dabei, seinen Kollegen zu befreien. Gotthilf Fischer untermalte das ganze mit seinen Chören.
Ein Hubschrauber landete und brachte die Musikanten zurueck ins Studio.

(shit! - auch kein Happy-End...)

...Und die Moral von der Geschichte: Neue Ärzteplatte kaufen!
(c) zAphod / h.l.v.s. 1993

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