Feldpost #81: Plagiat, Spritzen und verklemmte Spiegel

Hier sind sie alle: Die bisherigen Feldpost-Ausgaben! - und zwar jeweils mit einer Kurzbeschreibung zum einfacheren Suchen. Natürlich haben wir immer noch unsere Suchmaschine hier am Laufen, aber manchmal macht es eben doch der Kontext..

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Feldpost #81: Plagiat, Spritzen und verklemmte Spiegel

Beitragvon admin » 03.12.2003, 00:55

Heute durfte ich per Briefwahl die Selbstverwaltung meiner Krankenkasse waehlen.

Zunaechst wollte ich natuerlich fuer den 'Verband der weiblichen Arbeitnehmer' stimmen, habe mich dann aber doch fuer eine islamische Splittergruppe entschieden, denn die politisch-unkorrekte Sprache der VWA konnte ich einfach nicht durchgehen lassen. Es muss schliesslich korrekt 'Verband der weiblichen ArbeitnehmerInnen' heissen!

Oder noch besser: 'Verband DIE weiblichen ArbeitnehmerInnen'.

...Was natuerlich stark an 'Der Campus'[1] von Schwanitz erinnert, wo der Autor witzelt, dass die Feministinnen der Hamburger Universitaet darauf bestehen, dass der Text am Hauptportal, 'Der Forschung, der Wissenschaft, der Bildung', geaendert wird, in 'Die Forschung, die Wissenschaft, die Bildung'...

- "Von einem Autor zu stehlen waere Plagiat, von vielen zu stehlen bedeutet gute Recherche", sagte ein (mir) unbekannter Autor, wobei durch das Zitieren dieses Menschen meine Anlehnung an Schwanitz schon wieder zu guter Recherche wird. - Gut. =O)

Das mit dem Plagiat ist sowieso so eine Sache... - der grosse kollektive Ideenpool der Menschheit wird leider immer noch von allen Menschen angezapft, was mitunter dazu fuehrt, dass dieser Feldpostler nach dem Gucken der Harald Schmidt Show, oder dem Lesen einer Zeitschrift wieder zaehneknirschend in die Tasten hauen muss um Teile der Feldpost umzuschreiben.

- Manchmal frage ich mich wirklich, wie z.B. die Autoren von Herrn Schmidt an meine Festplatte gekommen sind...

Nachtrag zu meinem 'Malaria'-Anfall (FP #75):

Darf man ueber sowas Witze machen? - Darf man das?? Natuerlich darf man das.

UEber was sollte man keine Witze machen? - Richtig: ueber offenem Feuer. Auf jeden Fall kam vor einiger Zeit Simon aus Xxxx zurueck, und im Gespraech erwaehnte ich beilaeufig, dass ich eine ganze Woche von Malaria gepfaehlt in meinem Bett zubringen musste. Simon guckte mitleidig und sagte: "Was? - Du auch?"

O.k., er hatte gewonnen... - Bei ihm hatte es sich um 'echtes' Malaria gehandelt, wohingegen bei mir 'Malaria' eher eine Umschreibung meines Gesundheitszustands nach einer Woche Fieber gewesen war.

Ich haette natuerlich zur UEberpruefung des Sachverhalts ins Tropeninstitut gehen koennen, wo man das genauer untersucht haette, hatte mich aber dagegen entschieden, weil ich seit meiner Zivildienstzeit immer noch einige traumatische Erinnerungen mit Impfungen im allgemeinen und Spritzen im besonderen verbinde...

Als Zivildienstleistender[2] muss man sich naemlich gegen so ziemlich alles impfen lassen, gegen das man sich impfen lassen kann, was zwar von der Idee her schoen und gut, aber leider meist mit Spritzen verbunden ist.

Die Lernschwestern hatten sicher ihren Spass mit mir. Unverstaendlich war mir allerdings, wie die Damen es tatsaechlich schaffen konnten, meine Venen *nicht* zu treffen, welche eigentlich geradezu praedestiniert dafuer sind, zerstochen zu werden, weil sie gross und gut sichtbar sind!

Die Tetanusimpfung war besonders unangenehm: eine Spritze in den Hintern zu bekommen ist sowieso nicht schoen, besonders aber dann nicht, wenn man seinen anschliessenden Dienst im Sitzen verrichten muss!

Witzigerweise meinte die AErztin bei einer spaeteren Untersuchung humorvoll: "Ach so, na, du haettest die Spritze natuerlich auch in den Arm bekommen koennen!"

Super.

Ich uebernehme keine Garantien mehr fuer die Sicherheit desjenigen, der sich als naechstes mit einer Nadel meinem Hintern naehern sollte!

"Ich will mal wieder in der Feldpost vorkommen", rief Kristin unlaengst, erzaehlte von ihrer Lichterketten und Enterprise Installation auf Maltes Armaturenbrett[3], und meinte das waere genug.

Das reicht natuerlich nicht. Was aber reicht - und darum kann ich darueber schreiben ohne mir zu widersprechen! - sind Kristins Urlaubsschnappschuesse, ungefaehr 10.000 an der Zahl, welche allesamt in doppelter Ausfuehrung vorhanden sind - allerdings klemmte bei (mindestens) der Haelfte der Photos der Spiegel der Kamera, weswegen man auf diesen Abzuegen nichts erkennt.

- Das ist natuerlich kein Grund, sie sich nicht alle angucken zu muessen ("Das ist Afrika mit verklemmtem Spiegel. Und das ist Afrika mit funktionierendem Spiegel")!

Ich weiss nicht, ob ich das rumerzaehlen wuerde, wenn ich einen 'verklemmten Spiegel' haette...

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils


[1] Einige Kinder unserer Zeit waeren wahrscheinlich erstaunt, dass das Buch nicht 'das Buch zum Film' ist, sondern es sich genau umgekehrt verhaelt. Ich warte ja nur darauf, dass das erste "Kid" in einem oeffentlichen Forum Herrn Shakespeare vorwirft, dass Buch zu 'Romeo und Julia' geschrieben zu haben, ohne das auf dem Titel zu vermerken...

[2] Zu Kohls Zeiten waren Zivis ja noch (oder 'wieder'?) offiziell 'Drueckeberger' und 'Vaterlandsverraeter' (nahezu O-Ton der letzten Wehrdienstbeauftragten der CDU) - Die neue Regierung hat dazu noch nicht Stellung bezogen, darum benutze ich hier den foermlichen Ausdruck...

[3] Malte ist Kristins VW-Bus.

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