Das war wieder mal feinste Musik, und wieder mal nicht so gute Organisation..

Am Freitag habe ich von halb sechs bis exakt sieben Uhr (pünktlich zum Konzertbeginn) gebraucht, um von den Landungsbrücken mit Shuttle-Barkassen bis zur MS Bleichen zu kommen. – Einfach war das nicht!

Dort dann aber in vorderster Reihe im bequemen und für mich von Freunden freigehaltenen Lümmelsessel das Konzert genossen. Mein Entree muss extrem VIP-mäßig gewirkt haben, denn gleich nach Konzertende hatte ich ein Kamerateam des Lokalsenders an den Hacken, die genau wissen wollten, was ich am Konzert genau gut fand. Meh.

Danach dann wieder auf Barkassen gewartet, und exakt zu spät für Kurt Elling auf dem Blohm & Voss Gelände angekommen. Bei Charlie Haden Quartet West in der Maschinenhalle war kein reinkommen mehr, also warteten wir auf die Nighthawks, die dann auch großartig waren. Danach gab’s noch Klaus Doldingers Passport, und der alte Mann hatte a) ein sehr, sehr schlecht sitzendes Sakko, und b) ziemlich gerockt! Das Jammen zum Schluss mit einem mir unbekannten schwarzen Herren war dann noch ein prima Bonus (Gregory Porter, lernte ich gerade!).

Samstag wieder genau rechtzeitig, diesmal zum Tingvall Trio und sehr schlechtem Sound, in der Maschinenhalle angekommen, und sogar noch einen Sitzplatz bekommen. Wäre der Klang nicht so schlecht gewesen, wäre es wirklich gut gewesen!

Danach spielte wiederum Klaus Doldinger auf der Hauptbühne, jetzt aber mit Nils Landgreen, begleitet von Lars Soundso am Bass und dem Mann, dem wir die Titelmusik der Sesamstrasse verdanken, Ingfried Hoffmann an den Tasten. Großes Kino, und zu Doldingers 75.(!) gab’s noch ein paar Anekdoten aus seinen gefühlten 100 Jahren im Jazz-Geschäft.

Leider begann zu diesem Zeitpunkt auch der Regen, der mal stärker, mal schwächer, den Rest des Abends begleitete. Auf dem Weg zwischen zwei Konzerten fragte mich eine Schwäbin, ob es in Hamburg häufig regnete. Ich antwortete mit ernstem Gesichtsausdruck: „Welcher Regen?“

Darüber wird sie sicher noch eine Weile nachdenken.. 😉

Bimbache openART feat. Torsten de Winkel & Maria Merida auf der Spitzenbühne begann grauenvoll: erst ein Vortrag über das Hippie-Leben als Jazzer auf den Kanaren, dann ein behinderter Junge, der (wirklich gut) ein spanisches Wiegenlied vortrug, in dem von einer Frau berichtet wird, die ihr Kind wiegt und umsorgt, und erst (viel) später feststellt, dass es schon lange tot ist.

Danach wurde es aber wieder besser, und musikalisch auch gut!

Paolo Nutini hörte ich nur im Vorbeigehen, fand ich aber auch nicht so interessant. In der Maschinenhalle gab es später noch Nicola Conte, mit besserem Sound als beim Tingvall Trio, aber insgesamt nicht allzu spektakulär.

Zum Abschluss gab’s dann die Nils Landgreen Funk Unit, und nachlassenden (pst! – Nicht den Touris petzen!) Regen und ein rundum gelungenes Konzert.

Elbjazz? – Nächstes Jahr wieder! Vielleicht werden dann die Shuttle Verbindungen besser, und man muss nicht mehr ewig auf ein Bier oder was (überteuertes) zu essen warten!

Das wäre schön! – Aber ich komme in jedem Fall wieder.