Gruesse aus der Grossen Stadt

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Silvana Koch-Mehrin: Ende der Doktorspiele, aber weiter MEP?

Ach, Mensch. Ich hielt sie ja vorher schon für strunz-doof, aber das jetzt:

Die zusammenkopierte Doktor-„Würde“ wurde ihr aberkannt, und nun prüft sie „juristische Schritte“, anstatt mal mea culpa zu sagen und alle Konsequenzen zu tragen, „wie ein Mann“ – was Gutti auch erst zwangsverordnet wurde (eher ein „Männchen“, also).

120 Plagiate auf 80 Seiten? – Sehr schön, Frau Koch-Mehrin, ist ja gut gelaufen!

Richtig ist natürlich, dass da die Prüfer der Arbeit schon nicht sorgfältig genug gearbeitet haben, aber trotzdem: das war Schwindel bis Betrug, und auch wenn unseren Volksvertretern eben das generell gerne nachgesagt wird, sollte es spätestens bei Offenlegung zum Rücktritt von allen Ämtern führen.

Mitglied des europäischen Parlaments möchte die „Dame“ aber bleiben. War es nicht aber so, dass das etwas war, worin sie ohnehin besonders schlecht war? Jedenfalls war sie nie da, wenn ich das richtig erinnere..

Silvy-Häschen: pack die Sachen, mach was Neues. Geh‘ mit den Göttern, aber geh‘!

(Ich wollte sie auf ihrer duften Homepage selbst dazu auffordern, aber Kommentare sind da nicht erlaubt. In ihrem vorletzten News-Artikel vom 6. April – wo die Diskussion schon in vollem Gange war, sie sich aber weigerte, sich dazu zu äußern – steht immer noch großspurig „Dr.“ SKM. Sicher ein Versehen, dass das noch nicht korrigiert wurde. Meine Email an den verantwortlichen der Seite ist schon raus…)

Guttenberg auf Roland Kochs S(chleims)puren…

Schleimspuren im politischen Leben, man kann gar nicht so viel Essen, wie man kotzen könnte.

Super-Gutti gibt seinen Onkel-Doktor wieder zurück, was nicht geht, aber egal. Und das erklärt er in Hessen, nahe der Heimat von Roland, dem „brutalst-möglichen Aufklärer“ und Aussitzer, Koch, noch so eine Schleimspur der Politik, der ebenfalls im jubelnden Publikum sitzt, und bloß nicht vor der Hauptstadtpresse, die er super fand, solange sie ihn super fand, und die schon zu seiner Erklärung am Freitag nicht eingeladen wurde. Böse Presse.

Natürlich erhält er als „Einlaufmusik“, wie ein Boxer, irgendwas von AC/DC, dabei ist er doch unrockbar, und ganz sicher kein Boxer! – Der würde sich ja stellen!

Bei Spon liest man dann noch erschütterndes:

„Ich bin bereit, mich vor die Öffentlichkeit zu stellen und nicht nur vor die Hauptstadtpresse“, sagt nun Guttenberg unter großem Jubel. „Bravo!“, rufen sie im Publikum. „Diese Herangehensweise mit Selbstkritik“, sagt Guttenberg, müsse man vielleicht „auch mal bei jenen anwenden, die die Politik beobachten“. So sei in der letzten Woche „mit Sondersendungen und allem Pipapo“ über seine Dissertation berichtet worden, gleichzeitig aber der Tod dreier Soldaten in Afghanistan zur „Randnotiz verkommen“.

„Randnotizen“ sind doch aber sonst sein Steckenpferd? – „Randnotizen“ hätten doch auch so schön von der Affäre der kopierten Doktorarbeit ablenken können! Nur diesmal scheint das nicht geklappt zu haben, wie schade. Deswegen sagt er das auch alles in Hessen, in einer Rede ohne Widerspruch und unter „Fans“. – Sehr tapfer.

Dann:

Das Signal des Abends ist klar: Fehler gemacht, Rücktritt ausgeschlossen. Nein, sagt Guttenberg, „eine altfränkische Wettertanne hauen solche Stürme nicht um“. Noch am Montagabend hat Guttenberg seiner ehemaligen Universität einen Brief zugeleitet, in dem er um die Rücknahme des Titels bat.

Ich finde ja, dass Herr Guttenberg sich wieder seinem Job als altfränkische Wettertanne widmen sollte. – Zurück in die Baumschule, sozusagen. Aber vorsicht: Hohe Zäune zwischen den Tannen wären zu empfehlen, sonst wird am Ende noch abgekupfert!

Guttenberg und die vernünftige FDP?

Hell freezes over? – Zumindest einer in der FDP macht plötzlich Sinn:

Die Kanzlerin müsse den Minister vorübergehend von seinen Aufgaben entbinden, forderte dagegen FDP-Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki. „Ich bitte Angela Merkel, den Minister zum eigenen Schutz und aus Respekt vor dem Amt des Verteidigungsministers abzuberufen, bis die Vorwürfe gegen Herrn zu Guttenberg endgültig aufgeklärt sind“, sagte er der „Leipziger Volkszeitung.“ Der FDP-Politiker empfahl Merkel, sich ein Beispiel am Handeln des Verteidigungsministers zu nehmen. Er verwies darauf, dass Guttenberg den Kapitän des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ kurzerhand und vorübergehend abberufen habe, bis die Vorwürfe im Zusammenhang mit einem tödlichen Zwischenfall geklärt sind. Der Minister hatte seinen Schritt auch unter anderem mit Schutz des Kommandanten begründet. [Quelle: tagesschau.de]

Also: hinfort mit dem Gutherrchen! – Wir brauchen keinen neuen Kaiser, von BILD inthronisiert! Und seine Dissertation ist für mich ein willkommener Anlass, ihn „zu seinem eigenen Schutz“ aus dem Amt zu entfernen.

Kann nicht bitte jemand nochmal das überpeinliche Video nehmen, auf dem Crazy Rockin‘ Gutti ein T-Shirt über seinem Anzug trägt, und anbiedernd zu AC/DC zuckt, und darüber die Titelmusik vom Sandmännchen legen? Oder was hübsch volkstümliches?

Fakt ist: Gutti ist unrockbar. Und ein schleimiger Populist von Kai Diekmanns Gnaden, der so noch Kanzler wird, wenn man nicht aufpasst.

Aber unrockbar ist fast schlimmer..

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