Das klingt jetzt mal nach blöder Phantasterei, ist es aber nicht ganz: das Buch, eine Sammlung von Essays über das Leben in 100 Jahren, wurde vor – 100 Jahren geschrieben!

Ich lese also eine Flaschenpost aus einer anderen Welt, in der die Autoren sich vorstellen, wie es heute sein könnte. Und dabei sind sie teilweise recht akurat! – Sicher: Zeppeline und Luftschiffe sind nicht wirklich das vorherrschende Transportmedium, und die Menschen leben immer noch größtenteils auf der Erde, nicht in Luftschlössern, aber die Vorstellungen von Telefonen in jeder Westentasche, um nur ein Beispiel zu nennen, sind schon überraschend akurat!

Der deprimierenste Aufsatz ist dabei noch der einer Feministin, über „Die Frau in 100 Jahren“: hier geht die Welt unter, aber grausamst! Da hatte wohl jemand einen schlechten Tag erwischt?

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön: es wurde die alte, deutsche Typo beibehalten, und die prächtigen Illustrationen der Originalausgabe ebenfalls. – Ein Buch zum Schmökern!

Mitten im Buch findet man wahre Worte:

Doch spätere Zeiten gleichen für uns einem Spiegel, in dem nichts anderes erscheint, als die Erfüllung der eigenen Wünsche. – Alexander von Gleichen-Rußwurm

..was einen wiederum um die Feministin fürchten lässt..

Mehr hier: Die Welt in 100 Jahren: Mit einer einführenden Essay „Zukunft von gestern“ von Georg Ruppelt