Feldpost #3: Zeitumstellung, Nostradamus und Diana Spencer

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Feldpost #3: Zeitumstellung, Nostradamus und Diana Spencer

Beitragvon admin » 02.12.2003, 11:13

Bin ich nachtblind? In letzter Zeit schien mir die Umwelt nachts etwas verschwommen...

"Wo ist eigentlich meine Studienbescheinigung?"
"Guck doch mal in deine Schreibtischschubladen nach", sagt der Bruder.
"Geht es vielleicht etwas genauer?"
"Mitte, rechts", rät der Bruder und will seine Ruhe haben
"Gut geraten, aber etwas präziser sollte es schon sein", rufe ich zurück - In einer meiner Schubladen auch nur etwas von der Größe eines Tennisschlägers zu suchen, ist genauso einfach, wie den richtigen 'roten Golf II' auf einem größeren Parkplatz zu finden. Also: Schubladen aufräumen!

Viele interessante Sachen offenbarten sich. Dinge, die ich schon ewig gesucht habe und mindestens genauso viele Dinge, von denen ich nicht mehr weiß, dass ich sie jemals da rein gesteckt habe. Unter anderem auch Sidolin Einweg-Brillenputztücher.

Ich habe sie gleich benutzt und siehe da, sie waren nicht mal ausgetrocknet und sehr effektiv, darum jetzt die gute Nachricht: Ich bin nicht nachtblind! Es hat sich alles aufgeklärt.

Die Studienbescheinigung habe ich dann doch gefunden - drei Tage später, vollkommen unerwartet, mehr aus Zufall und nicht einmal in der Nähe meiner Schubladen.

Zeitverschiebung, Nachtrag:
Die komplette mitteleuropäische Zeitzone ist also nach England gereist, zeitlich gesehen. Merkwürdig, das die Zeitreise nach England für Mitteleuropäer ein Rückschritt ist. Das ist natürlich eine falsche Betrachtungsweise, da die Winterzeit die 'richtige' Zeit ist. Also genießen die Engländer eigentlich den ganzen Sommer über die (aus ihrer Sicht) Zukunft, die hier schon lange angefangen hat.
Am besten nicht weiter drüber nachdenken...

Babys, die an dem 25-stuendigem Sonntag um zwei Uhr X zur Welt gekommen sind, sind den Bürokraten zu undefiniert. Sie haben darum festgelegt, dass ein Kind z.B. um 2:35h A oder 2:35h B zur Welt kommen kann. Nicht das irgendwer eine Pavianleber drauf geben würde, zu wissen, ob man um 2.32A oder B zur Welt gekommen ist, aber das tut nicht zur Sache.

Anders bei Toten: A oder B machen da den Unterschied zwischen sanft entschlafen und langem Leiden aus.

"Unser lieber Vater, Großvater, Onkel, Chef, Kegelbruder, Schwippschwager, Uroma und Sekretärin ist am Wochenende nach kurzem Zwischenstop in der Intensiven verschieden."

Bei so einer Aufzählung frage ich mich immer, wie viele Leute da wirklich gestorben sind...

Die Zeitumstellung macht Leute nervös, die sich tatsächlich persönliche Horoskope erstellen lassen. Wird das A oder B bei den Horoskopen überhaupt berücksichtigt? Wenn der gute Nostradamus tatsächlich so gut war, wie behauptet, hat er das bestimmt vorhergesehen:

"...Und dann, 1997 um 2:35h, könnte ein Jahre verloren geglaubter Koffer wieder auftauchen (2:35A, versteht sich)"

Wenn er das tatsächlich vorhergesehen hat, dann muss das wohl in der Übersetzung verloren gegangen sein...

"Candle in the wind" ist jetzt der meist verkaufte Song aller Zeiten. Der Mann mit der Auslegeware auf dem Kopf und dem idealen betroffenen Gesicht für jede Beerdigung hat damit "White Christmas" vom ersten Platz verdrängt.

Diana hilft das nicht, sie ist immer noch tot und McDonalds verkauft immer noch den Hamburger Royal, und hofft, dass niemandem ihre antiroyalistischen Produktnamen für in kleine Stücke gehacktes und verbranntes Fleisch auffällt[0].

Apropos Zynismus: Dianas Leben soll demnächst verfilmt werden.
Arbeitstitel: Di Hard.
(Zugegeben: Nicht neu, aber immer noch gut, und außerdem von mir...)

Um das Thema abzuschließen und die überraschende Gemeinheit des letzten Satzes wieder auszubügeln, erkläre ich hiermit allen Unwissenden: Diana lebt!

Sie tourt jetzt zusammen mit Elvis durch Tankstellen und Einkaufszentren im ländlichen Amerika[1]!

In diesem Sinne: Grüße aus der Heimat,

yours

nils

[0] Ein wahnsinnig schlauer Ermittler wirft gerade Zweifel an der Unfalltheorie auf. Er sagt, daß Splitter des Scheinwerfers eines fremden Autos am Unfallort gefunden worden sind. Offensichtlich wohnt er nicht in Paris, sonst wüßte er sehr wohl, dass Pariser zwar so heißen, aber nur plastikverpackt und feingenoppt etwas mit Sicherheit zu schaffen haben, nicht aber am Steuer eines Autos, wo sie zur tödlichen Waffe werden, gegen die demnächst auch die UNO vorgehen will. Hoffe ich.
[1] Unnützes Wissen, Teil 534251: Amerikaner werden, aufgrund der genuschelten Antwort der selben auf die Frage nach ihrer Nationalität, in der Newsgroup alt.fan.pratchett 'merkins' genannt. Wer ein gutes[2] (!!) englisches Wörterbuch hat, sollte das mal nachschlagen. Die besten Einsendungen werden prämiert.
[2] Zur Not tut es auch ein sehr Altes.

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