Feldpost #100: Xxxx: Von (Kuschel-)Monstern und Menschen

Hier sind sie alle: Die bisherigen Feldpost-Ausgaben! - und zwar jeweils mit einer Kurzbeschreibung zum einfacheren Suchen. Natürlich haben wir immer noch unsere Suchmaschine hier am Laufen, aber manchmal macht es eben doch der Kontext..

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Feldpost #100: Xxxx: Von (Kuschel-)Monstern und Menschen

Beitragvon admin » 03.12.2003, 01:35

Hallo! - Angekommen...

Gerade rechtzeitig zum 100. habe ich den bloeden Jet Lag denn wieder davon gejagt. - ...Weiss der Teufel, wie der sich immer wieder mit an Bord des Flugzeugs schleicht. Wenn der Wenigergute an einem Frequent Flyer Programm teilnaehme, haette ich gerne sein Meilenkonto...

Was gibt es hier Neues?

Nun: die Kuschelmonster sind jetzt unter die Diplomaten gegangen! Und zwar haben sie es fertiggebracht, ein Schaf davon zu ueberzeugen, sein Fell rauszuruecken!

Sie haetten es natuerlich auch jagen koennen und dem armen Tier das Fell Bissen fuer Bissen entfernen koennen, aber wie es aussah haben sie sich dafuer entschieden, dem Schaf in einem ruhigen Gespraech klarzumachen, dass es besser ist, ohne Fell zu leben, als mit Fell zu sterben und es dann trotzdem ueber die Ohren gezogen zu bekommen - eine sehr rohe Drohung, die die Kuschelmonster wahrscheinlich auch nur deshalb effektiv einsetzen konnten, weil das Schaf die beiden offensichtlich noch nicht kannte[1]...

Das Fell schleiften die Kleinen jedenfalls einen Tag lang begeistert ueber den Rasen, bevor es ihnen zu langweilig wurde, voreinander mit dem tollen, neuen Geruch anzugeben und sie beschlossen, Szenen einer groesseren Schlacht nachzustellen, und zwar in dem sie das Schaffell so lange zerfetzten, bis es vor unserem Haus so aussah, als haetten sie sich nur mit Muehe und Not gegen eine UEbermacht von mindestens zweihundert Schafen zur Wehr setzen koennen...

- Guter Plan mit einigen kleineren Schoenheitsfehlern: Mummy [xxxx-isch fuer Frauchen], resp. meine Lieblingsmutter sah darin naemlich einen willkommen Anlass, sich an das Kuechenfenster zu stellen und zu schimpfen wie ein Rohrspatz, was die Kuschelmonster sehr beeindruckte, und wonach sich eine genauere Inspektion des Sachverhaltes anbot, um die Schaf-Deko im Vorgarten etwas genauer zu betrachten. Bei dieser Inspektion stellte sich heraus, dass die Hundis auf keinen Fall so diplomatisch gewandt waren, wie ich ihnen das oben zuschrieb: vielmehr war alles beim alten geblieben und sie hatten irgendwo wieder 'sehr interessantes' Aas aufgetrieben, in dem zu Waelzen sich lohnt, um sich besser anpirschen zu koennen [andere Schafe koennten den Gestank ja fuer den natuerlichen Geruch eines ihrer Artgenossen halten und die Hunde sich so einfacher naehern... - oberflaechlich betrachtet eine saubloede Idee, die aber funktioniert, da Schafe auch saubloede sind].

Ob es funktioniert, oder nicht, erzaehle ich Euch nach der ersten Demonstration der Kleinen am lebenden Schafrudel. Meine Lieblingseltern behaupten naemlich, sie wuerden mittlerweile agieren wie grosse Hunde, was ich aber erst glaube, wenn ich es selbst gesehen habe...

Was sonst? Ach, ja: die Mietzekatzen!

Leser, die schon letztes Jahr in Xxxx mit dabei waren, wissen, dass wir hier auf der Farm einen Farmkater haben, der von meiner Seite immer nur Dicker Tom geschimpft wird, was zum einen ueble Nachrede ist, denn er hat in Wirklichkeit nur schwere Knochen und noch sein Winterfell an (ahem..), zum anderen eine Feststellung, denn Tom ist die Kurzform von (engl.) Tomcat, also: Kater.

Der Dicke Tom hat seit einiger Zeit einen Konkurrenten um die Publikumsgunst, und zwar ein kleines, bildhuebsches Katerchen, welches keine Minute verstreichen laesst, mit den Augendeckeln zu klimpern, einfach wundervoll auszusehen und zu versuchen, dem Dicken die Augen auszukratzen...

- Davon abgesehen ist er aber feige wie Hund[2]! Wenn sich ihm ein Mensch, welcher nicht meine Mutter ist, auf nur zehn Meter naehert, so macht er sich sofort aus dem Staub und auf den naechstbesten Baum, von welchem er erst wieder herunterkommt, wenn er den Dosenoeffner hoert und sich ihm die alles bewegende Frage stellt: Angst besiegen und fressen gehen oder nicht fressen und verhungern!?

Diese groesste aller Fragen, die das Tierreich seit Katergedenken beschaeftigt wird meist schon nach einem kurzen Blinzeln entschieden: FRESSEN!

- So bekomme ich den Hosenkater gelegentlich doch noch zu Gesicht...

Ja, ja... - In Wirklichkeit spricht da wohl nur der Neid aus mir, denn die Bezaubernde Antje hatte ihn schon fuer kurze Zeit in Streichelreichweite - so sagt sie zumindest - waehrend meine Lockversuche bisher immer darin endeten, dass sich erst die Hunde angesprochen fuehlten und angelaufen kamen, dann der Dicke Tom, der daraufhin jedesmal von den Hunden den Baum hochgejagt wurde, auf dem der Hosenkater ohnehin schon sass. Die Kuschelmonster koennen es nicht ausstehen koennen, wenn man ihnen ihre Streicheleinheiten streitig macht...

Warum ‚Hosenkater'? - Der Name ist natuerlich auf meines Vaters Mist gewachsen. Der kleine Kater hat ueberall - ausser am Kopf - laengeres Fell, weswegen mein Vater festgestellt hat, dass er aussieht, als haette er eine Hose an. Ergo: Hosenkater!

Und die Menschen!? - Oh, ja, wir aufrecht-laufenden AEffchen sind auch noch hier! Die #100 ist schon uebervoll, darum an dieser Stelle nur ein kurzer UEberblick: Meine Lieblingseltern schleppen sich zur Zeit von Kleenex-Grosspackung zu Kleenex-Grosspackung, da sie irgendwo eine Grippe aufgegabelt haben, die wir zivilisationsverseuchten Staedter bisher nicht bekommen haben, toitoitoi, und die bezaubernde Antje denkt - seit wir vor einigen Tagen ein wildes Kaengi mit Nachwuchs im Beutel direkt vor der Nase stehen hatten - seelig-laechelnd ueber eine zweite Karriere als Kaenguruhnachwuchs nach... - Nun, dies ist das Land der unbegrenzten Moeglichkeiten, also: warum eigentlich nicht!?

Tip zum Schluss: Vorm Photographieren den Verschlussdeckel der Kamera entfernen, ihn jemandem in die Hand druecken und erklaeren: "Halt doch bitte mal die Klappe! Ich will photographieren!" - Dann: abwarten und zusehen wie der andere selbst nach reiflicher UEberlegung noch nicht weiss, ob er gerade beleidigt wurde, oder nicht...

(Fruehlings-) Gruesse aus Xxxx,

Euer

nils


ps: UEberzogen? Moi?? - Na, und... Die #100 muss das entschuldigen... =O)

[1] Da noch nicht alle Leser schon ein Jahr und laenger dabei sind, erklaere ich kurz noch, worum es gerade geht: Euer treuer Feldpostler befindet sich zur Zeit zusammen mit der Bezaubernden Antje in Sued-West-Xxxx, und zwar im sehr laendlichen solchen und auf der Farm seiner Eltern. Neben den eben erwaehnten wohnen dort auch noch die zwei Kuschelmonster, welche eigentlich (etwas sehr verspielte) Boardercollies sind und nicht auf die Namen Bushy und Tatzy hoeren und zwei Kater, welche auch nicht wirklich hoeren, was bei Katzen aber nicht so ungewoehnlich ist, wie bei Hunden. Die Katzen hoeren nicht auf die Namen Dicker Tom und Hosenkater - aus Gruenden, die oben noch genauer erlaeutert werden (oder: worden sind - je nach der Reihenfolge, in der Du diese Feldpost, resp. die dazugehoerigen Fussnoten liest...).

Wer genauer wissen moechte, um was es im Einzelnen geht, dem empfehle ich, auf der Heimseite der Feldpost die alten Ausgaben (so um und bei #50 ff.) noch einmal nachzulesen!

[2] Das ist selbstverstaendlich nur eine Redensart und nicht - jedenfalls nicht immer! - anwendbar auf unsere kleinen Kuschelmonster...


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(c) by nils / h.l.v.s. - publications in mim (=1999?)

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