Feldpost #110: Renovierung, Bananen und Schokoladenkalender

Hier sind sie alle: Die bisherigen Feldpost-Ausgaben! - und zwar jeweils mit einer Kurzbeschreibung zum einfacheren Suchen. Natürlich haben wir immer noch unsere Suchmaschine hier am Laufen, aber manchmal macht es eben doch der Kontext..

Moderatoren: admin, twoflower, nils

Benutzeravatar
admin
Administrator
Beiträge: 197
Registriert: 01.12.2003, 01:39
Kontaktdaten:

Feldpost #110: Renovierung, Bananen und Schokoladenkalender

Beitragvon admin » 03.12.2003, 01:52

Unlaengst in der Besten aller Kneipen[1] gewesen, Lage sondiert.

Die Lage bot sich blendend da - und ich meine blendend, denn es wurde gerade die alljaehrliche Renovierung durchgefuehrt, die im Allgemeinen dazu fuehrt, dass der Wirt von seinen Gaesten belaestigt wird, die ihm da gehoerig die Meinung sagen, weil mit einem Male alles so hell geworden ist.

Diesmal hat der Tuerke Von Nebenan einen Teil des Bodens gefliest, die Waende neu tapeziert (gewoehnungsbeduerftig!) und die Polster der Sitzecke (die ausserdem einen neuen Teppich abbekommen hat) neu bezogen, und zwar mit einem blau-unterlegtem Muster (sehr, sehr gewoehnungsbeduerftig!).

Der Wirt selbst lehnte gemuetlich am Tresen und genoss es sichtlich, dass diesmal nach der Renovierung alle Vorwuerfe von ihm abperlten, denn diesmal war er ja nicht der Verursacher!

Ich nehme es locker. Es braucht erfahrungsgemaess nur ein, zwei ordentlich schmutzige Parties und der Laden sieht wieder aus wie frueher... - Spaetestens nach Weihnachten ist wieder fast alles beim Alten[2][3].

Ansonsten und ueberhaupt war ich wieder fleissig, und zwar unter anderem unterwegs, naemlich im Landeshauptdorf des benachbarten, ostdeutschen Bundeslandes. Dort war ich mit Philipp, Melli und der Bezaubernden Antje in einer Kneipe, in der Melli sich einen Crepes, mit Bananen und in Schokoladensauce ertraenkt, bestellte.

Gerade unterhielt ich mich mit Melli ueber die momentanen Filme ueber Leben und Jugend in der ehemaligen DDR (die erfreulicherweise mal dem Westen erzaehlen, dass es dort gar nicht die ganze Zeit trostlos und schrecklich war - wie man an Melli und auch der Bezaubernden Antje ganz deutlich sehen kann) als die Bedienung zurueckkam und meldete, dass sie leider keine Bananen mehr fuer ihren Crepes haetten.

Kein Problem! - Melli gab sich grosszuegig und aenderte spontan ihre Bestellung auf in Schokosauce ertraenkte Mandelsplitter - oh: plus Crepes, versteht sich...

Kaum war die Bedienung verschwunden, noergelte sie allerdings leise: "Jetzt, wo ich im Westen wohne, muss ich wohl damit anfangen, Bananen nach Hause zu schicken, oder wie...?"

Ein ganz anderer Notstand herrscht noch immer in Teilen der Republik - egal ob Ost oder West. Es geht um die eklatante Unterversorgung mit Schokoladen-Weihnachtskalendern! Die letzten Jahre war es immer das selbe: Dieser Feldpostler geht Ende November in einen Laden und versucht einen Schokokalender zu kaufen und wird von der den Mitleidstraenen nahen Verkaeuferin aufgeklaert, dass diese schon seit Juli ausverkauft seien. Jaja. Sehr witzig. - So, oder so aehnlich ist es gewesen die letzten Jahre!

Nicht so dieses Jahr. Gerade heute habe ich Schokokalender gekauft, und ich hatte sogar noch die Wahl zwischen verschiedenen Motiven! UEbergluecklich kaufte ich gleich drei: einen fuer meinen Lieblingsbruder (weil es so viel Spass macht, regelmaessig zu ueberpruefen, ob er auch gut sichtbar aufgestellt ist, damit alle seine Freunde ihn darauf ansprechen - und weil ich ein lieber Bruder bin, natuerlich), einen fuer die Bezaubernde Antje (den sie aber erst am Wochenende feierlich ueberreicht bekommt, also: Psst!) und natuerlich einen fuer mich selbst.

Frohe Weihnachten, allerseits[4].

Mein kleiner Bruder hatte schon in fruehester Jugend ganz gewiefte Techniken entwickelt, um seinen Weihnachtskalender seiner Schokolade zu berauben, ohne dass es jemand merkte: er schnitt ihn auf der Rueckseite auf, pulte die Folie mit der Schokolade raus, ass alles, bekam Magenkraempfe und steckte dann die leere Folie wieder zurueck in den Kalender, der wieder unberuehrt aussah.

- Ziemlich gerissen, mein Brudi!

Es kam erst raus, als sein Kalender mal runterfiel und das gute Stueck von hinten dann doch auffaellig zerfleddert aussah...

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

&

Gruesse aus der Grossen Stadt,

Euer

nils


[1] Nachzureichen (zu FP #103) waere noch der momentane Status der selben: Der fruehere Wirt "fuehrt bis April noch weiter die Geschaefte" - vorausgesetzt, jemand hat bis dahin herausgefunden, was das bei der Besten aller Kneipen genau bedeutet... - Der Tuerke Von Nebenan ist zwar neuer Besitzer, aber ansonsten bleibt vorerst tatsaechlich alles beim alten.

[2] Notiz an selbst: noch mal eine Feldpost ueber Heiligabend in der Besten aller Kneipen schreiben... - Da ist noch zuviel unerzaehlt!

[3] Apropos: 'nach Weihnachten' - Denk' doch, lieber Leser, bitte noch an die Finale Feldpost Feier und entsprechende Rueckmeldung bei mir! =O)

[4] Nein, das ist nicht zu frueh! - Die Werbung geht ja sogar schon einen Schritt weiter und wuenscht froehlich ein schoenes neues Jahr, und das ist noch viel weiter entfernt! Da die Werbung nie, nie luegt, ist jetzt also nicht nur Weihnachten, sondern sogar schon das neue Jahr! - He! moment mal: wieso war ich dann auf keiner Sylvesterfeierlichkeit!? Warum habe ich Dinner for One verpasst, und das Neujahrskonzert? Ist jetzt wirklich schon Weihnachten des naechstes Jahr? Luegt die Werbung etwa doch?? Das kann nicht sein...


Fuer neue Abonnenten, Beschwerden, Kommentare ...:
(c) by nils / h.l.v.s. - publications in mim (=1999?)

Zurück zu „Das Archiv“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast