Kapitel 7

Die vorlaeufige Endversion des ersten Abende-füllendem Werkes von Pat / 'twoflower' und nils / 'zAphod'

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Kapitel 7

Beitragvon admin » 01.12.2003, 23:39

Die Dinosaurier lebten vor vielen tausend Jahren. Für die meissten von ihnen kam es ziemlich überraschend, dass sie die riesigen Beherrscher ihrer Welt einfach so mir-nichts, dir-nichts ausstarben.
In Wahrheit war das Ende aber abzusehen. Alle waren ziemlich reich, was grösstenteils daran lag, dass sie sich noch nicht auf eine allgemeine Währung geeinigt hatten, jeder also seinen Reichtum auf eine ganz spezielle, individuelle Währung begründete.
Die Wechselkurse der einzelnen Währungen wurden jedesmal wieder durch zähe Verhandlungen bestimmt. Das Ergebnis stand immer öfter in direktem Zusammenhang mit Kraft und Länge der Zähne der Verhandlungspartner. So rotteten sich die Dinosaurier langsam aber sicher selbst aus. Nur einige von ihnen, die mit den längsten Zähnen und der meissten Kraft überlebten.
Mutt Podder war einer von ihnen. Er stellte erst spät fest, dass durch diese ständigen Kämpfe die Wirtschaft ganz schön den Bach runterging und zog sich für einige tausend Jahre in eine Hippiedimension zurück und nahm viele illegale chemische Substanzen.
Zu der Zeit, zu der die Wirkung etwas nachliess, war auch schon die Talsohle der Postjura-Rezession durchschritten.
Mutt verliess die Hippiedimension und wurde bald zu einem der geschäftstüchtigsten Händler, den die Dimensionen je gesehen haben.
Dazu trug nicht nur die Tatsache bei, dass heutzutage kaum jemand, nicht einmal ein Korrag, wagen würde, einen Tyrannosaurus Rex zu bescheissen sondern auch seine phantastische Idee, einen interdimensionalen Trödelladen aufzuziehen, indem man fast alles kaufen konnte.
Sobald jemand, wo auch immer er gerade ist, seinen Namem ausspricht, erscheint er mitsamt seiner Ware. Das bildet den Vorteil, dass seine Kunden nicht extra zu seinem Geschäft kommen müssen, da das Geschäft zu ihnen kommt. Ausserdem spart Mutt auf diese Weise eine Menge Steuern.
"Hallo Leute", wiederholte Mudd Podder, der ehrbarste Händler aller Dimensionen (keiner traute sich das Gegenteil auch nur leise zu denken), "Mein Angebot liegt wiedereinmal jenseits des Vorstellbaren und meine Preise ein bischen darunter.Womit kann ich Euch dienen?"
"Hi Mudd, alter Junge. Lange nicht gesehen", sagte Angelo artig.
"Oh, Ihr seid es! Hi Angelo, Hi Harry, jippie, Winston! Wie geht es denn immer? - Und wen habt ihr da mitgebracht?" - Mutt beugte sich zu Petrus runter, der angesichts der Riesenzahnreihen die der Saurier offenbarte, es bevorzugte still vor sich hinzuschwitzen. Mutt nahm Petrus hoch und drehte ihn in seinen Krallen um ihn genauer zu betrachten: "Also, Angelo, nicht schlecht, die Ware, aber Du weisst, doch sicher, dass Menschenhandel in den meissten Gegenden heutzutage nicht sehr geachtet ist..."
"Oh,nein, das ist Petrus unser Reiseführer",log Harry schnell(#1).
"Oh!", gab Mutt zu und stellte Petrus wieder auf den Boden. "Kleine Verwechslung! Du musst neu in dem Job sein?! Hier, nimm meine Karte!
Um weiteren Verwechslungen vorzubeugen, rate ich dir etwas mehr zu sprechen, sonst hält dich noch jemand für einen Masst-Menschen!"

Mastmenschen sind Menschen, die gemästet werden. Das Wort erklärt sich selbst. In einigen Gegenden, insbesondere in den etwas ver- alteten Dimensionen gab es immer noch Wesen, die Menschenfleisch für schick hielten. Ohne Vorurteile zu propagieren kann man sagen, dass die meissten dieser Wesen Echsen sind, die noch nie einen Draht dafür hatten, was "in" und was vollkommen "out" war, also züchteten sie immer noch Masst-Menschen. Manchmal gelingt einigen Menschen die Flucht aus einer dieser Masstanlagen. Die Echsen haben ein Kopfgeld auf diese Flüchtlinge ausgesetzt, deshalb passiert es Menschen, die sich ausserhalb ihrer Dimensionen rumtreiben schon mal, dass sie aufgegessen werden...
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#1: Reiseführer werden nicht gegessen, das wäre schlecht für das Geschäft! - Deswegen Harries Notlüge: Um ganz sicher zu gehen!

"Nun ja, zum Geschäft: Ihr seht aus, als ob ihr meinen Trank, der euch für kurze Zeit stark wie Schwarzenegger, schlau wie Einstein und entschlossen wie mich macht. Naja, eigentlich ist es eine Geheim- mischung, die ich für meine Mutter anfertigte, da sie es hasste beim Essen ständig zu sagen, dass man gross und stark werden muss, ohne einen Beweis abliefern zu können..."
Angelo konsultierte den Katalog, den Mutt immer mit sich herum- schleppte und gab ein gelegendliches "ohh" oder "ahh" von sich. Genau wussten unsere Helden nicht, was Angelo zur Rettung der Realität an Hilfsmitteln vorschwebt. Sie hofften nur, dass Angelo einen wirklich guten Grund hatte Mutt zu bemühen, da der sonst immer etwas unge- halten wurde.
Was bei einem Dinosaurier "etwas ungehalten" hiess, würde von der BLIND-Zeitung mit "mittlere Katastrophe" umschrieben werden, um nur einen ungefähren Eindruck zu vermitteln.
Angelo schockierte seine Freunde etwas, denn als er nach einiger Zeit aufsah, sagte er doch tatsächlich: "Ich nehme das Kinderbuch!"
Seine Freunde beschlossen, dass dies der richtige Zeitpunkt wäre in Deckung zu gehen, Mutt Podder, so dachten sie, wird jetzt jeden Augenblick explodieren.
Aus ihrer Deckung sahen sie gebannt zu, wie Mutt sich zu voller grösse aufrichtete, sein Maul weit aufriss und einen wahrhaft schrecklichen Schrei ausstoss: "Guuuuuute Wahl!", brüllte Mutt! Die anderen trauten jetzt drei Sachen: 1.ihren Ohren und 2.Augen kaum, und 3. sich aus ihrem Versteck.
"Ein Kinderbuch", fragte Petrus ungläubig, "wir kommen für ein Kinderbuch hierher?"
Daraufhin löste sich ein Blitz aus dem Kinderbuch und es wurde dunkel.
Petrus hat noch nie gewusst, wann er die Klappe zu halten hatte. Die Kinder waren ein Haufen Wahnsinniger, aber auch wahnsinnig begabter Zauberer, die ihre Zaubersprüche in sogenannten Kinderbüchern ver- steckten. Besonders berühmt waren die Kinder durch ihre Teleportsprüche. Wohin Petrus Mutt Podders Interdim Supermarkt gebracht hatte durch eine simple Bemerkung in ein geöffnetes Kinderbuch wusste keiner. Klar war, dass es eine miese Gegend sein musste, weil Mutt keine automatische Stromlieferung bekam.
Was nun passiert, konnte man eigentlich leicht zusammenfassen: zum einen war es ziemlich dunkel, zweitens war wenig Licht zu sehen (das unterstützte zwar lediglich den ersten Punkt, unterstreicht aber noch mal, dass es wirklich stockfinster war!) und drittens lief der König der Tische ständig gegen Petrus Bein, weshalb jener auch mehrfach ein herzliches "Autsch!" von sich gab. Winston war etwas ungehalten über Petrus Leichtfertigkeit in Zusammenhang mit geöffneten Kinderbüchern, aber dass er dann auch noch laut in Winstons Gegenwart vorschlug, jemand solle ein kleines Holzfeuer machen, liess ihn (nur sprichwörtlich) vor Wut entflammen.
Die hölzernen Tische sind nicht gut auf offene Feuer zu sprechen. Obwohl alle Tische gutartig sind und niemanden etwas böses tun könnten leistet der König sich nach eine zweite, niederträchtige Persönlichkeit, die ihm nicht nur Verteidigung sondern auch Angriff erlaubte.
Als Winston sicher war, dass Petrus einige blaue Flecke davontragen würde gab er endlich Ruhe und ermöglichte endlich wieder normale Kommunikation, nur unterbrochen durch gelegentliches "aua-aua!" von Petrus.
Mutt Podder gebrauchte einige ordinäre Dinoausdrücke, die in unsere Sprache zum Glück kaum übersetzbar sind aber einige hässliche Sachen über Brontosaurier beinhalten.
Er unterhielt sich gerade mit dem zuständigen Elektrizitätswerk und verlangte abwechselnd, dass der Strom wieder angestellt wird und dass man ihm erklärt, wo, zur Hölle, er sich befindet. Der Mann am anderen Ende lachte sehr hässlich und sehr laut bevor er auflegte.
Angelo zog aus einer Tüte eine Taschenlampe und schaute sich etwas um. Was er sah gefiel ihm nicht. Die Ortsansässigen mussten entweder blind sein oder der Mode grauenhaft hinterherhinken
Die Zeiten in denen dunkle Höhlen voll Blut, Eiter und herumliegender Gedärme im Trend lagen mussten schon Äonen her sein!
Winston hatte mit Harries Anleitung inzwischen ein Notstromaggregat aus einigen Konserven zusammengebastelt, so dass endlich wieder das Licht anging.
Mutt sah sich um, erledigte noch einen Anruf und rief dann alle zu sich: "Jungs, eh, ich weiss nicht wie ich mich ausdrücken soll... Nun jaa.. Das ist mir noch nie passiert: Wir sind in der Hölle gelandet!"
"Heisst das, dass wir tot sind", fragt Petrus besorgt. Angelo war recht enthusiastisch: "Oh, nein, viel besser! Wir können Papa besuchen!"
"Du meinst, Dein Papa ist tot? Das tut mir leid!"
"Naja, nicht ganz. Verstehst Du denn nicht, mein Vater ist der gefallene Engel! Der Teufel wenn Du so möchtest!"
Das brachte Petrus wieder mal etwas aus der Fasssung.

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