Feldpost #14: Winnetou, Elchtests und Mongolenhorden

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Feldpost #14: Winnetou, Elchtests und Mongolenhorden

Beitragvon admin » 02.12.2003, 12:43

33 Jahre beschiss: Winnetou ist gar nicht tot[1]! - Er war auf Kur in den Bergen und hat sich da einen franzoesischen Dialekt zugelegt, was unter Indianerhaeuptlingen eine wirkliche Seltenheit ist, aber er war ja schon immer etwas anders, als die anderen Kinder. Hiess eigentlich sein Pferd, oder seine Schwester N'tschotschi (- Gesundheit!)?

Mit Thorsten zur besten aller Kneipen gegangen und wichtige Dinge eroertert, dabei sind wir am Amtsgericht vorbeigegangen, aber dazu spaeter mehr...

Wir diskutierten ueber das moegliche Un-/Wort des Jahres 1997. Mein Favorit war 'Elchtest' - Millionen von Deutschen kaufen jetzt ein A-uto nicht, welches sie sich bei der momentanen Wirtschaftslage sowieso, statistisch gesehen, nicht haetten leisten koennen, nur, weil es umkippt, wenn man versucht, einem Elch auszuweichen.

Ich wandte ein, dass es mit der A-Klasse in Deutschland ungefaehr genau so viele Probleme wie Elche geben duerfte, also gar keine, woraufhin Thorsten mich belehrte, dass es im Winter schon mal ein Dutzend Probleme in Mecklenburg-Vorpommern geben koennte, aber nur dann, wenn die Winter in Skandinavien besonders kalt sind, und wenn man ueber die Wintermonate einfach etwas aufpasst, dann verschwinden die Elche mitsamt den Problemen im Fruehjahr auch wieder in den Norden, ohne dass man, resp. das Auto, umkippt!

Die Firma Saab ist die einzige Firma, die wirkliche Elchtests macht, so Thorsten, d.h. sie machen Crashtests mit Elchen! Ich stelle mir diese Tests sehr aufwendig vor, und zwar aus zwei Gruenden:

Zum Einen muessen diese Tests wirklich ausfuehrlich gemacht werden: Zusammenstoss mit Elch im vollen Galopp und von allen Seiten, Zusammenstoss mit Elch auf der Flucht, Zusammenstoss mit Elch in der Brunft, Zusammenstoss mit einem wuetenden, aus einem Baum herabstuerzenden Elch, der seinen Schwippschwager raechen moechte, welcher in vollem Galopp von einem Saab erwischt wurde, usw., usf...

Zum Anderen ist es verdammt schwierig, einen Elch zu finden, geschweige denn, ihn zu fangen, da Elche unsichtbar sind. Die Theorie der unsichtbaren Elche ist nicht so bloed, wie es den Anschein hat. Wer einmal in Norwegen oder Schweden war, kennt sie: die Elchwarnschilder! Da wo sie in Massen auftreten und es demnach sehr schwierig sein sollte, einen Ziegelstein zu werfen ohne dadurch nicht gleich mindestens zehn Elche zu verletzen, kann man sicher sein, dass man garantiert keinen einzigen zu Gesicht bekommt.

Ich war schon haeufig genug in Skandinavien und habe noch keinen einzigen echten Elch zu Gesicht bekommen!! - Daraus habe ich geschlussfolgert, das Elche unsichtbar sind, denn ansonsten muesste man ja den Skandinaviern unterstellen, dass sie ihre ganze Tourismus- und Autoaufkleberindustrie auf einem nordeuropaeischen, vierbeinigen Yeti mit Geweih aufgebaut haben, mal ganz abgesehen von den Auswirkungen auf den Weihnachtsmann und seine Schlittentiere. (Sind Rentiere und Elche eigentlich das Selbe??)

Und das Amtsgericht? - Ach ja...

Hand aufs Herz und sage mir, ohne lange darueber nachzudenken, ob folgende Behauptung wahr oder falsch ist:

Vor jedem deutschen Gerichtsgebaeude steht, statistisch gesehen, eine Statue von Justitia, der Goettin der Gerechtigkeit.

Wer diese Frage mit "Ja" beantwortet hat, befindet sich in guter und grosser Gesellschaft. Und er darf nicht darueber meckern, dass deutsche Kinder, laut einer Umfrage, die Farbe von Kuehen als lila angeben. Ausserdem denkt er, dass man Gaesten als erstes einen 'Drink' anbietet, dass die Einkaeufe eigentlich in braune Papiertueten gehoeren, und dass LKW-Fahrer durch die Bank hinweg sehr nette und fuerchterlich coole Menschen sind, die von einem Abenteuer ins andere geraten, und damit ist nicht der Stau vorm Elbtunnel gemeint!

Beim Sehen von Matlock ist es mir aufgefallen: In einer Totalen sieht man Matlock und seinen bloeden Vasallen aus dem Gericht kommen und vor einer Statue von Justitia diskutieren. Dann erinnerte ich mich daran, dass Pinneberger Amtsgericht letzt mit Thorsten passiert und naeher betrachtet zu haben, und siehe da: Keine Statue!

Ich habe Nachforschungen angestellt: Von repraesentativen (?) acht Gerichten im Umland hatte nur ein einziges eine Justitia! Schlussfolgerung: Das Fernsehen richtet groessere Schaeden an, als die lila Kuh vermuten laesst!

Ausserdem: Wer einmal aus Versehen in so etwas wie einer Trucker Kneipe gelandet ist, wird feststellen, dass die Glorifizierung der Brummifahrer vielleicht etwas uebertrieben wurde, und das Countrymusik moeglicherweise eine ganz tolle Sache ist, solange sie, bitteschoen, in Amerika bleibt, und dort sicher verwahrt wird...

Keine Countrymusik gab es Samstag im Abaton Bistro in Hamburg, dafuer Perlen von Christoph.

Schweigend geniessend beobachteten wir eine huebsche asiatische Frau beim Aufstehen und staunten nicht schlecht, dass sie im Stehen fast genauso gross war, naemlich klein, wie im Sitzen. Ich konnte mir dann die Frage nicht verkneifen, wie die kleinen Mongolen (welche auch Asiaten sind, wenn ich nicht irre) damals in ganz Europa Angst und Schrecken verbreiten konnten. Wer nimmt schon eine Kavallerie ernst, die auf suessen kleinen Ponys angetrabt kommt?

Christoph wusste das zu erklaeren: Wahrscheinlich, vermutete er, hatten die damals das Pferd in Europa noch gar nicht erfunden, und die aengstlichen Europaeer glaubten also, dass sechsbeinige, zweikoepfige Zwerge auf sie zu stuermten!

Und wer hat denn nun eigentlich das Pferd erfunden? Fragen ueber Fragen...

Gruesse aus der Heimat,

yours

nils


[1] Winnetou III wurde schon 1965 gedreht. Die Rache an Colonel Sanders war aber wohl etwas vorschnell (vielleicht haette mal jemand den Puls des Apachen messen sollen, bevor sie ihn fuer tot erklaert haben), schliesslich konnte ja aber auch niemand wissen, dass Winnetou nur zur Kur in der Provence und nicht in den ewigen Jagdgruenden war...

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