Feldpost #2: Pistazien, Punkte & geheimnisvolle Nummmern

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Feldpost #2: Pistazien, Punkte & geheimnisvolle Nummmern

Beitragvon admin » 02.12.2003, 01:19

Die Erkältung ist vorüber - fast! Ein gemeiner kleiner Reizhusten ist geblieben. Der Reizhusten und seine Auswirkungen auf die Stimmbänder verschaffen mir das Mitleid, dass ich während meiner schlimmen Erkältungswoche nicht bekommen habe.

"Du klingst ja beschissen", muss ich mir anhören. Anschließend folgt mitleidiges Gegurre und der Einwand, dass ich vielleicht heute besser im Bett bleiben solle.

"Ich bin noch nicht tot", versuche ich zu erklären, genau wie der Mann aus 'Ritter der Kokosnuß', den seine Verwandten auf den Pestwagen legen.

Manchmal muss man wirklich aufpassen, dass einem niemand Erde auf den Kopf wirft!

Apropos Nichts.

Jeder kennt die typische Packung Pistazien: nur die Hälfte des Inhalts ist verwertbar, die andere Hälfte wird weggeworfen, weil sie (wegen Umbaus?) geschlossen ist. Das ist nicht nur praktisches Denken, dass ist eine Sache des guten Benehmens, ein archetypisches Verhalten. Eigentlich.

Kristin nimmt diese Pistazien und ein schweres Glas, zerschlägt die Schale und... - isst die Pistazie! Das tut sie nicht etwa heimlich, nein: Mitten im BZ frönt sie diesem ketzerischen Vergnügen!

Mal abgesehen davon, dass die Pistazien die letzten zehn Jahre in der vertrauten Umgebung eines nie genutzten Pistazienspenders verbracht haben und es herzlos war, sie ihrer (beinahe schon biologischen) Wurzeln zu berauben, nein, es gehört sich einfach nichts. Es bleibt also eine Neubetrachtung des Nichts.

Das Nichts war bisher der Ort, an dem die geschlossenen Pistazien die Ewigkeit verbrachten. Dachte ich zumindest. Ich korrigiere also: verschlossene Pistazien verbringen die Ewigkeit entweder im Nichts, oder, etwas weniger verschlossen[1], in Kristins Magen.

Das wirft die Frage auf, ob sie (Kristin, nicht die Pistazien!) noch mehr Aufgaben des Nichts teilt.

Der wirtschaftliche Schaden durch in der Waschmaschine verloren gegangene Socken geht in die Milliarden. Bisher wurde allgemein angenommen, dass sie im Nichts gelandet sind und da jetzt ihr Leben fristen (vielleicht ja auch glücklicher, als auf dieser Welt). Das Nichts hat keine Rechtspersönlichkeit, weswegen es bisher nicht belangt werden konnte, Kristin hingegen...

Ob sie auch Weiße Punkte zu Hause hat?

Weiße Punkte kommen in der freien Natur mindestens so häufig vor, wie Grüne Punkte, existieren aber schon viel länger und machen weniger Müll. Man kann sie immer dann beobachten, wenn man den Fernseher ausschaltet: Das Bild zieht sich zu einem weißen Punkt zusammen und verschwindet (was bei neueren Fernsehern sehr viel schneller geschieht, als bei alten).

Sehen wir eigentlich wirklich den weißen Punkt, oder nur eine Aufnahme?

Im ersten Fall verschwänden täglich Tausende von weißen Punkten im Nichts, resp. bei Kristin; im zweiten Fall wüßte ich gerne, von wo die Weißen Punkte senden, wie sie es hin bekommen, immer erst beim Ausschalten des Fernsehers sichtbar zu werden und warum sie schon seit Anbeginn des Fernsehzeitalters senden und immer noch keine eigene Spalte in der Fernsehzeitschrift haben.

Habe meine Schubladen aufgeräumt und dabei einen Zettel gefunden, auf dem '11883' geschrieben stand.

Jeder Mensch hat solche Zettel auf denen irgendwelche Nummern drauf stehen. Eine Konto-Geheimnummer ist es nicht, also muss es eine Telefonnummer sein, die Frage ist nur, welche, mir zu dem Zeitpunkt des notierens selbstverständlich erscheinende, Vorwahl wohl dazu gehören mag, mal abgesehen von der Person, die am anderen Ende abnehmen könnte.

In einigen hundert Jahren werden Wissenschaftler einen dieser Zettel finden, mit nichts weiter drauf, als dieser Nummer. Sie werden sich ansehen und sagen: "Sieh mal einer an! Sie kannten im 20. Jahrhundert also doch schon die letzten fünf Stellen von Pi..."

Hilft mir nicht weiter. Nummer gewählt und gewartet, was passiert. Jetzt bin ich bankrott, das habe ich jetzt davon. Falls es jemanden interessiert: Die Nummer ist die der neuen, teureren Telekomauskunft

Grüße aus der Heimat,

yours

nils

[1] 'Verschlossen' lässt sich eigentlich genauso wenig konjugieren, wie 'blau', geht hier aber als korrekt durch, da es, ebenso wie blau, auch als menschliches Verhalten[2] interpretiert werden kann (Semantische Rechtfertigung, die auch als Erklärung des Wortspiels interpretiert werden kann, aber keine ist!)

[2] Wobei das, bei genauerem Nachdenken, eigentlich für alle Farben gilt, weswegen Farben also doch konjugierbar sind, q.e.d.!

[zum Glück weiß Kurt nichts davon (Tucholsky, nicht der Joghurt!)...]

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