Gruesse aus der Grossen Stadt

Schlagwort: kühlschrank

Der Kühlschrank: Senfglasregal und Gemüseschublade?

Also: jeder Kühlschrank hat unten so eine Schublade für Gemüse. Nennen wir sie „Gemüseschublade“. Damit kommt man zurecht, bis – ja, bis das Ding kaputt geht, und man im Fachhandel beschreiben muss, wie das Teil tatsächlich heißt!

Es heißt übrigens „Salatbox“.

Das war einfach. Jetzt ein Fall für Fortgeschrittene: das Regal in der Tür über dem Flaschenregal („Flaschenfach“ sagt der Fachmann dazu), das wo man Senf und so reinstellt. Wie heißt das wohl?

Unseres war gesprungen und sollte ersetzt werden. Es ist echt schwierig, etwas nachzubestellen, was man nicht benennen kann!

Ich rette hiermit die Welt, denn diese Information muss wirklich raus an das Volk! Ich bin mir sicher, die Welt wird dadurch ein besserer Ort.

Es heißt: Dosenfach!

(Als Handreichung an den ungebildeten Pöbel bieten Händler auch „geläufigere“ (in ihrer Vorstellung) Begriffe an, wie Butterfach, oder Konservenfach. Insgesamt könnte man nun eine längere Diskussion darüber führen, was Konserven überhaupt im Kühlschrank verloren haben, aber lassen wir das.)

Jede Erlöser-Religion hätte gleich ein paar Punkte bei mir gut, wenn sie das für mich aufgelöst hätten, aber man muss wohl alles selber machen. Nun gut, meine Aufgabe auf diesem Planeten ist hiermit erfüllt. Amen. 🙂

Mein neuer Kühlschrank

Ich habe einen neuen Kühlschrank, und das ist eine Gute Sache(tm)!

Der neue ist schön groß, allein der Kühlschrank-Teil ist fast doppelt so groß wie der alte, dazu noch ein großes Kühlfach mit drei Fächern – das ist alles eine feine Sache!

Nur eine Herausforderung stand noch bevor: die Türangeln mussten von rechts nach links verlegt werden! So fand ich also heraus, dass eine Gebrauchsanweisung für einen Kühlschrank durchaus manchmal seinen Sinn haben kann. Vermutet man darin eigentlich nur informative Berichte darüber, wie man die Tür auf und wieder zu macht, und eidestattliche Versicherungen dazu, dass das Licht auch wirklich ausgeht, wenn man die Tür schließt, so fand sich in meiner siebensprachigen(!) Gebrauchsanweisung auch ein Kapitel über das Wechseln der Scharniere.

Dazu wurde ein Bild dargestellt, dessen dargestelltes Objekt nahezu, aber nicht vollständig ohne Ähnlichkeiten mit meinem Kühlschrank auskam. – Anhand dessen sollte man nachvollziehen können, wie man vorzugehen hat.

Die deutsche Beschreibung verwendete zwar deutsche Vokabeln, machte allerdings keinerlei Sinn. Jedenfalls nicht im Deutschen. Aber gut: wozu hat man diese teuren Schulen besucht, dann also den selben Text noch einmal auf Englisch nachlesen, und sicherheitshalber auch noch auf Französisch.

Das war alles sehr interessant! – In der deutschen Version sollte man von oben aus anfangen etwas zu tun. Bei der englischen sollte man unten ansetzen. Die Franzosen wollten sich nicht so festlegen, vermutlich weil Franzosen sich eh nicht an profane Vorgaben aus Gebrauchsanweisungen  halten.

Ich habe mich denn an den englisch-sprachigen Ansatz gehalten, und das klappte dann auch recht gut. Warum die Firma Severin aber alle andere Benutzer mit alternativen Ansätzen versorgt, ist mir schleierhaft.

Vermutlich war das keine Gebrauchsanweisung, sondern Prosa, und ich habe das alles nur nicht richtig verstanden.

Das Schreiben von Gebrauchsanweisungen als Sozialkritik? Auch das wäre möglich. Oder das ist eine Marketing-Idee, und wenn man anruft um sich zu beschweren, wird einem mitgeteilt, dass man doch bitte „cool“ zu bleiben hätte, was einem mit so einem schicken Gerät schließlich leicht fallen dürfte – zu welcher Seite auch immer die Tür sich öffnet.

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