Gruesse aus der Grossen Stadt

Schlagwort: marketing

Marketing gone terribly wrong: was macht’s denn, VW?

Also: VW hat da irgendwie eine neue Tochter am Start: Moia. Und woanders (nicht auf der Seite) las ich was von elektrisch betriebenen Sammelkleinbussen.

Warum kann man das nicht auf der Laberbacken-Webseite lesen? – Da steht schlicht gar nichts zum Inhalt, was schon sehr beeindruckend ist.

Und zum Start gibt es einen Imagefilm, der solange keinen Ton hat, bis man überzeugt ist, dass man den Ton abgedreht hat. Und dann wird es natürlich plötzlich sehr laut.

Mann, VW, das ist die schlimmste Marketing-Schwurbel-Website, die ich seit ewig gesehen habe!

Nachtrag: oh, doch ein paar Infos, nur nicht über die Navigation erreichbar! Es hilft sicher der Link auf „Vehicle“. Oder auch nicht: https://www.moia.io/de/vehicle/

Innovation: „Verloren/Gefunden“-Vordrucke (und das Iphone)

Letzt gesehen: jemand hatte etwas verloren, oder gefunden, so genau habe ich nicht hingucken können (der Zwerg verlangte meine Aufmerksamkeit), was ich aber sah, war, dass die Meldung auf einem „Verloren/Gefunden (nicht Zutreffendes bitte streichen!)“-Formular-Vordruck eingetragen war!

– Es gibt wirklich Vordrucke für sowas?? – Ich meine: wie häufig verliert oder findet man etwas? Und – bei den vielleicht 0,45 Fällen pro Jahr – wie häufig denkt man sich: „Ach, jetzt einen Zettel schreiben ist schon mühsam, gibt es da keine Vordrucke? Ich werde mal im Schreibwarenladen nachsehen!“

Für solche Leute hat die Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines großen Formularherstellers dann Überstunden geschoben, bis sie endlich, nach Jahren der Forschung, diesen Vordruck entwickelt haben. Sicher: der Chef war zunächst skeptisch, aber nach einer flammenden Rede des Marketing-Leiters für Innovation im Allgemeinen, und das man in Deutschland den Pioniergeist wieder wecken müsse, um gegen die chinesische Bedrohung auf dem Formularmarkt bestehen zu können, im Besonderen, war der Chef der Formulare-Formulare AG breitgeklopft. – Schließlich musste er auch an den Shareholder Value denken!

Und am Ende wurde dann ein praktischer Block mit Vordrucken herausgebracht, präsentiert in einem edlen Display, unter anderem in Apple Stores, wo man sowieso noch jeden Humbug an die Leute verkaufen kann[1].

Endlich: Deutschland ist wieder ganz weit vorne bei Forschung und Entwicklung innovativer Produkte!

[1] Analog zu Apple-Produkten, besonders dem Iphone, wird das Formular dann sicher nach und nach weiterentwickelt:

  • In der nächsten Version kann man auch nicht-lizensierte Schreibwaren zum Ausfüllen verwenden (vorausgesetzt, sie wurden von Hersteller abgesegnet; dieser Prozess ist leider nicht sehr transparent, und die Freigabe kann einige Zeit dauern – dafür müssen die Stift-Produzenten Abgaben an den Formular-Hersteller leisten)
  • Natürlich ist es nicht erlaubt, alle verlorenen Dinge auf diesem Zettel zu notieren. Die Anzeigen müssen den inhaltlichen Anforderungen des Herstellers genügen (no pr0n, please!)
  • Man darf den Vordruck nicht mit der linken Hand halten, dann ist die Schrift nicht mehr lesbar
  • Ausgefüllte Zettel gehören weiter dem Hersteller, der sich das Recht vorbehält, den Inhalt nachträglich zu ändern oder den Zettel ganz abzunehmen
  • Man darf das Formular nicht zweckentfremden. Das „Benutzergefühl“ muss überall gleich sein, deshalb darf man nicht dedizierte Formularfelder für andere Zwecke missbrauchen! Das Malen eines Herzchens oder einer lustigen Sonne am Rand kann zu strengen Blicken und/oder Lizenzentzug führen!
  • Nächstes Jahr kommt ein neues Modell, das besser aussieht als das alte, und endlich auch vollständig ausgefüllt werden kann.

– Hui, das könnte man ewig so weiterführen! 😀

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