Immer, wenn das Sommerloch erdrückend erscheint, kommt irgendwo ein Gewitter daher, das kann man dann photographieren (dramatischst!) und anschliessend erläutern, dass wir alle dem Untergang geweiht sind, globale Erwärmung, das Ende der Dinosaurier, blabla.

Verkauft sich immer gut.

Dann darf natürlich auch der Verweis auf die sogenannte Unwetterzentrale und deren Kommentare nicht fehlen. Was aber jedesmal fehlt ist der folgende Hinweis:
Die Unwetterzentrale ist eine GmbH, keine Behörde oder ein freies Institut oder ähnliches! Wie man hier sehr schön nachlesen kann ist ein gewisser Herr Kachelmann dort Geschäftsführer, der in dem Laden also sein Geld mit (Wetter-)Katastrophen verdient.

Am schlimmsten betroffen von den nächtlichen Unwettern waren die Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Bayern und Thüringen, teilte die Unwetterzentrale mit.

Aha.
Später im Text folgt eine weitere Expertenmeinung. — Oder wird uns hier kommentarlos der selbe Experte zweimal verkauft?

Starke Orkanböen fegten über das Erzgebirge, erklärte Jörg Kachelmann, Chef des Wetterdienstes Meteomedia.

Achja, die Firma, die auch die „Unwetterzentrale“ betreibt. Hätte man natürlich auch ranschreiben können.

An einigen Orten ging in ein bis zwei Stunden so viel Regen wie sonst in einem Monat nieder, teilte Kachelmann weiter mit.

Na: Menschen, Tiere, Sensationen!
Leider war kein unabhängiges und freies Institut zu einem Kommentar bereit, so scheint es.

Lesen Sie nach der Werbung: „Brand in Fabrikhalle“, Berichterstattung durch die Allianz-Feuerversicherung. Später: „Wasserknappheit in Deutschland“, eine Reportage von Bismarck Quelle, und „Volksseuche schlechtes Schuhwerk“ vom Pressesprecher von Puma.

Nach Sendeschluss: „Der endgültige Niedergang des Online-Journalismus“, ein Blick hinter die Kulissen der spon-Redaktion.

Das aktuelle Wetter: es regnet.