Als tinblogger hat man eigentlich nur eine Möglichkeit zu sehen, ob und wie der eigene Inhalt auch von jemandem gelesen wird[1], und das ist das Betrachten der Log-Auswertungen. Demnach geht’s ganz gut. Willkommen, ihr unbekannten Leser!

Eine Sonderfunktion der Logs ist die Auswertung von Suchergebnissen bei z.B. Google, die Leute auf headonism.de geführt hat. Da sind interessante Tendenzen auszumachen, neben „Löschlogo“ natürlich der Dauerbrenner, besonders nach jeder Show der guten Dame, „Sarah Kuttner Playboy„.

Besonders freut mich in diesen Statistiken aber zur Zeit, dass immer in den Werbepausen von „Kuttner“ auf MTV eine Suchanfrage besonders häufig vorkommt, nämlich „Nicht normal für eine Bank„.

Gewinne, Gewinne, Gewinne! Extreme Zeitgeisting einerseits, das wohlige Gefühl, dass es anderen genauso geht wie mir andererseits!

He, liebe unbekannte Leser und Nicht-Freunde dieses dümmsten aller Spots (wenn man mal deren Seinfeld-esquen Ansatz vernachlässigt, was man tun kann, denn das war sicher eher unbewusst, und die Frau hat einfach, objektiv betrachtet, Fäkalien in ihren Joghurt gerührt), was wollen wir also dagegen tun? Die gute Sarah informieren, die sich immerhin bisher nicht scheute, das Malheur der Klingelton-Spots anzusprechen, obwohl ihre Quoten (ungerechtfertigterweise!) so mies sind, dass sie sich über jeden Spot der bei ihr geschaltet wird, freuen muss?

Oder das gute Beispiel für falsch-verstandene Demokratie[2] einsetzen und eine Online-Petition gegen diesen Spot starten?

Fragen über Fragen, die sicher auch in der nächsten Folge von Schweine im Weltall nicht hinreichend geklärt werden. Üben wir uns derweil weiter in ätzender Verachtung.
Pfui, unnormale Bank und ihre Agentur! Pfui! Pfui! Pfui!

[1] Ah, sicher, Kommentare von Lesern wären auch eine Möglichkeit, aber der durchschnittliche Leser dieser Seiten hinterlässt leider keine! Viele kommen wieder, insofern scheint’s ja schon zu gefallen, aber in Kommentaren schlägt sich das nicht nieder. Auf der Sonnenseite: ich wurde bisher auch noch nicht in Kommentaren beschimpft! 😉
[2] Das Prinzip „Ich schreie lauter als wie Du, also habe ich voll recht (Digga)!“[3]
[3] Das soll nicht allein gegen Online-Petitionen sprechen. Direkte Demokratie ist ohnehin nicht ungefährlich. Man bedenke, wieviele Menschen ihre politische Bildung aus der BILD beziehen. Deren Stimme ist in einer Parlamentarischen Demokratie schon genausoviel wert wie Deine, lieber Leser. Und „die“ sind viel mehr! Wer möchte da – allen Idealismus mal beiseite – wirklich direkt und unmittelbar vom „Volk“ regiert werden? Ich jedenfalls nicht. Das wäre mir zu gefährlich.