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Gruesse aus der Grossen Stadt

(Mein) Aktuelles Buch: David Mitchell, “The Thousand Autumns of Jacob de Zoet”

Dieses Buch kaufte ich blind aufgrund einer Empfehlung von Douglas Coupland, glaube ich, gelesen in seinem Twitter-Stream. und es enttäuschte nicht: die Geschichte spielt um 1800 herum in einer Handelsenklave der Niederländer in Nagasaki und ist eine faszinierende Geschichte aus und über die damalige Zeit, aufeinander prallender Kulturen, Verständigung und Missverständnisse, Intrigen und Freundschaften. – Und teilweise auf Tatsachen beruhend!

Meine Empfehlung: Lesen!

Und für Sprach-Geeks gibt es nebenbei genug nachzudenken: ein Buch auf Englisch, welches die Kommunikationsprobleme von Holländern und Japanern beschreibt, die vor über 200 Jahren spielt! – Da sind so viele ..Herausforderungen drin enthalten, dass es eine Freude ist: wie authentisch ist denn die „Übersetzung“ ins Englische im Buch, das wir lesen, sowohl des japanischen, als auch des niederländischen? Und wie gut lässt sich Sprache von vor 200 Jahren überhaupt mit der selben Bedeutung in unsere moderne Sprache „übersetzen“, oder „transportieren“?

Man kann sich solche Gedanken aber auch klemmen und einfach nur die Geschichte genießen… 😉

(Mein) Aktuelles Buch: Christopher Moore, “Lamb: The Gospel According to Biff, Christ’s Childhood Pal”

Ich muss zugeben, dass ich das Buch schon einige Male in Betracht gezogen habe, dann aber wegen des bekloppten Zweittitels wieder weggelegt habe, der irgendwie so klamaukig klingt, wie der Titel einer Episode einer amerikanischen Comedy-Serie. Dann gab es bei reddit mehrere Empfehlungen dazu, und ich habe es dann doch gelesen – und nicht bereut!

Biff, Jesus‘ Sandkastenkumpel, wird in unserer Zeit von einem Engel wiederbelebt, um sein Evangelium zu schreiben, vor allem über die Tage bis zu Jesus großen und auch bekannten Auftritten im neuen Testament. Dort (wenigstens in zwei Evangelien) wird Jesus geboren, und ist dann mit einem mal um die 30, und wir erfahren nichts darüber, was bis dahin passiert ist. Dies will / soll Biff ändern- und man staunt beim Lesen, was man alles verpasst haben könnte! Das Buch ist witzig, schlau und streckenweise sehr philosophisch. Das einzige, was man ihm vorwerfen kann, ist, dass der Autor vielleicht doch etwas zu sehr Rücksicht auf die Gefühle und Befindlichkeiten von Gläubigen Rücksicht nimmt, und sich manchmal zu sehr Mühe gibt, nicht blasphemisch zu werden, aber darüber kann man großzügig hinwegsehen.

Ein sehr gutes Buch! – Ich kann es nur empfehlen!

Silvana Koch-Mehrin: Ende der Doktorspiele, aber weiter MEP?

Ach, Mensch. Ich hielt sie ja vorher schon für strunz-doof, aber das jetzt:

Die zusammenkopierte Doktor-„Würde“ wurde ihr aberkannt, und nun prüft sie „juristische Schritte“, anstatt mal mea culpa zu sagen und alle Konsequenzen zu tragen, „wie ein Mann“ – was Gutti auch erst zwangsverordnet wurde (eher ein „Männchen“, also).

120 Plagiate auf 80 Seiten? – Sehr schön, Frau Koch-Mehrin, ist ja gut gelaufen!

Richtig ist natürlich, dass da die Prüfer der Arbeit schon nicht sorgfältig genug gearbeitet haben, aber trotzdem: das war Schwindel bis Betrug, und auch wenn unseren Volksvertretern eben das generell gerne nachgesagt wird, sollte es spätestens bei Offenlegung zum Rücktritt von allen Ämtern führen.

Mitglied des europäischen Parlaments möchte die „Dame“ aber bleiben. War es nicht aber so, dass das etwas war, worin sie ohnehin besonders schlecht war? Jedenfalls war sie nie da, wenn ich das richtig erinnere..

Silvy-Häschen: pack die Sachen, mach was Neues. Geh‘ mit den Göttern, aber geh‘!

(Ich wollte sie auf ihrer duften Homepage selbst dazu auffordern, aber Kommentare sind da nicht erlaubt. In ihrem vorletzten News-Artikel vom 6. April – wo die Diskussion schon in vollem Gange war, sie sich aber weigerte, sich dazu zu äußern – steht immer noch großspurig „Dr.“ SKM. Sicher ein Versehen, dass das noch nicht korrigiert wurde. Meine Email an den verantwortlichen der Seite ist schon raus…)

Koffein als Halluzinogen?

Wie Wissenschaftler der La Trobe University in Victoria, Australien, herausgefunden haben wollen, fördert der Genuss von Kaffee zusammen mit einem stressigen Lebensstil Halluzinationen!

Bei einem Test mit 92 Probanden sollten diese sich „Weißes Rauschen“ anhören, und immer dann Bescheid geben, wenn sie darin „White Christmas“ hörten. Bei Koffein-Junkies mit Stress passierte das um einiges häufiger als bei anderen.

– Der Song wurde übrigens nie gespielt.

Ich muss darüber erst einmal bei einem Kaffee nachdenken..

[Den Bericht und mehr Informationen über die La Trobe University (La– was?? wo?) findet sich hier.]

Elbjazz: was für ein Spaß, mal wieder!

Das war wieder mal feinste Musik, und wieder mal nicht so gute Organisation..

Am Freitag habe ich von halb sechs bis exakt sieben Uhr (pünktlich zum Konzertbeginn) gebraucht, um von den Landungsbrücken mit Shuttle-Barkassen bis zur MS Bleichen zu kommen. – Einfach war das nicht!

Dort dann aber in vorderster Reihe im bequemen und für mich von Freunden freigehaltenen Lümmelsessel das Konzert genossen. Mein Entree muss extrem VIP-mäßig gewirkt haben, denn gleich nach Konzertende hatte ich ein Kamerateam des Lokalsenders an den Hacken, die genau wissen wollten, was ich am Konzert genau gut fand. Meh.

Danach dann wieder auf Barkassen gewartet, und exakt zu spät für Kurt Elling auf dem Blohm & Voss Gelände angekommen. Bei Charlie Haden Quartet West in der Maschinenhalle war kein reinkommen mehr, also warteten wir auf die Nighthawks, die dann auch großartig waren. Danach gab’s noch Klaus Doldingers Passport, und der alte Mann hatte a) ein sehr, sehr schlecht sitzendes Sakko, und b) ziemlich gerockt! Das Jammen zum Schluss mit einem mir unbekannten schwarzen Herren war dann noch ein prima Bonus (Gregory Porter, lernte ich gerade!).

Samstag wieder genau rechtzeitig, diesmal zum Tingvall Trio und sehr schlechtem Sound, in der Maschinenhalle angekommen, und sogar noch einen Sitzplatz bekommen. Wäre der Klang nicht so schlecht gewesen, wäre es wirklich gut gewesen!

Danach spielte wiederum Klaus Doldinger auf der Hauptbühne, jetzt aber mit Nils Landgreen, begleitet von Lars Soundso am Bass und dem Mann, dem wir die Titelmusik der Sesamstrasse verdanken, Ingfried Hoffmann an den Tasten. Großes Kino, und zu Doldingers 75.(!) gab’s noch ein paar Anekdoten aus seinen gefühlten 100 Jahren im Jazz-Geschäft.

Leider begann zu diesem Zeitpunkt auch der Regen, der mal stärker, mal schwächer, den Rest des Abends begleitete. Auf dem Weg zwischen zwei Konzerten fragte mich eine Schwäbin, ob es in Hamburg häufig regnete. Ich antwortete mit ernstem Gesichtsausdruck: „Welcher Regen?“

Darüber wird sie sicher noch eine Weile nachdenken.. 😉

Bimbache openART feat. Torsten de Winkel & Maria Merida auf der Spitzenbühne begann grauenvoll: erst ein Vortrag über das Hippie-Leben als Jazzer auf den Kanaren, dann ein behinderter Junge, der (wirklich gut) ein spanisches Wiegenlied vortrug, in dem von einer Frau berichtet wird, die ihr Kind wiegt und umsorgt, und erst (viel) später feststellt, dass es schon lange tot ist.

Danach wurde es aber wieder besser, und musikalisch auch gut!

Paolo Nutini hörte ich nur im Vorbeigehen, fand ich aber auch nicht so interessant. In der Maschinenhalle gab es später noch Nicola Conte, mit besserem Sound als beim Tingvall Trio, aber insgesamt nicht allzu spektakulär.

Zum Abschluss gab’s dann die Nils Landgreen Funk Unit, und nachlassenden (pst! – Nicht den Touris petzen!) Regen und ein rundum gelungenes Konzert.

Elbjazz? – Nächstes Jahr wieder! Vielleicht werden dann die Shuttle Verbindungen besser, und man muss nicht mehr ewig auf ein Bier oder was (überteuertes) zu essen warten!

Das wäre schön! – Aber ich komme in jedem Fall wieder.

 

Happy Towel-Day!

Heute ist Towel-Day, zu Ehren des großartigen Douglas Noël Adams.

Danke für den Anhalter, Dirk Gently und den ganzen Fisch, Douglas! Ich werde Dich nicht vergessen!

(Wobei mir einfällt, dass ich den Herrn mal bei einer Lesung getroffen habe, und er mein Handtuch signiert hatte! – Das Handtuch wurde mir 10 Jahre später im Fitness Center geklaut. Nachricht an den Dieb: mögen sich Vogonen und der gefräßige Plapperkäfer von Traal Deiner Annehmen, Du rückwärtiger Darmausgang!)

Genervt von Anrufen von Base? – Hier ist der Grund…

Viele Base-Kunden sind genervt von Anrufen von der Nummer 054177 6027074. Diese Nummer ruft häufig an, und es wird aufgelegt, bevor man rangehen kann. – Seit bestimmt vier Wochen nervt mich das jetzt schon!

Nun habe ich heute in der Mittagspause endlich mal jemanden drangehabt, dem ich erstmal eine vorbereitete und ungehaltene Rede gehalten habe. Immerhin bekam ich eine Entschuldigung und eine Erklärung zurück: das Call Center von Base hat eine tolle Telefonanlage, die versucht ausgehende Gespräche  zu vermitteln. Dazu werden immer gleich eine Reihe von Nummern angerufen, und wenn einer der Angerufenen abhebt, werden die anderen Anrufe  „gekillt“. Das mag wirtschaftlich sehr interessant sein, weil so die Zeit des Call Centers optimal genutzt wird, ist aber massiv ärgerlich für die belästigten Kunden!

Und was Base wollte? – Mir eine kostenpflichtige Partnerkarte aufschwatzen, das wollten sie. Danke, nein. So erst recht nicht. #epicfail

IWF: Strauss-Khan im Knast?

Dazu gehört dann sicher das folgende Video:

httpv://www.youtube.com/watch?v=iMA5_op9aOA

Ansonsten: ist doch etwas fishy, alles, oder? Warum ist der Mann nicht wie alle seiner Kollegen in den Puff gegangen? Na, mal schauen, was weiter passiert..

Bye-bye, Foursquare!

Es ist vollbracht! – Ich habe meinen Foursquare Account gekündigt! Und seit dem habe ich wieder viel mehr Zeit!

Foursquare ist ein „Location-Based Service“: man checkt an unterschiedlichen Orten, an denen man sich gerade befindet ein, und kann so Freunden oder Bekannten erzählen, wo man sich gerade herumtreibt.

Das hat sich für mich nicht wirklich gelohnt: ich wohne und arbeite in Hamburg, die Orte sind also selten spektakulär! Dazu kommt noch, dass die Durchdringung meines Umfelds mit Smartphones noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass man viele (wirkliche) Freunde dort unter seinen Foursquare-Kontakten findet.

Wenn man an einem Ort häufiger (als andere) ist, so wird man dort zum „Mayor“, also zum Bürgermeister. Das ist ganz lustig und fördert den Sportsgeist, und ich hatte mir in meiner Zeit  insgesamt zahlreiche nette Locations gesichert!

Trotzdem wird das Spiel schnell fade: Zu viele Orte sind zwei oder mehr Male in Foursquare enthalten: das Altonaer Rathaus zum Beispiel zweimal (nord-östlich und süd-westlich des Gebäudes zu finden – wenn man’s weiß), der Antoni-Park / Plastic-Park am Kiez gleich dreimal. Ich war Mayor von allen fünf, und das war ein gutes Stück Arbeit!

Von der technischen Seite her macht Foursquare dabei nicht immer Spaß. Der Service fällt gerne mal aus, er bestraft einen für „zuviele Check-Ins“ – und was das ist, ist nicht immer klar – oder akzeptiert Check-ins einfach nicht.

Jemandem die Bürgermeisterwürde abzujagen geht im übrigen auch nur, wenn man bereit ist, seinen Aufenthaltsort auszuplaudern. Es hat lange gedauert, bis ich das raus hatte. Private Check-ins sind möglich, helfen da aber nicht!

Trotzdem hat es eine Weile lang Spaß gemacht!

Es gibt ja auch noch „Badges“, Auszeichnungen für bestimmte Dinge, zum Beispiel für den Aufenthalt in drei Spielhallen (die im übrigen meistens einfache Kneipen sind, und nicht als solche erkennbar (weil sie auch keine sind), aber Schwamm drüber), und anderes.

Irgendwann hat man allerdings die meisten Badges, die meisten (erreichbaren) Mayorships sind gesichert, und spätestens dann wird es fad: Status verteidigen, Umwege gehen für Check-ins, welche dann auch schon mal nicht angenommen werden, weshalb man trotzdem sein „Amt“ verliert. Den „Rauswurf“ liest man dann morgens in seinen Mails, und er spornt an!

„Was tust du da eigentlich“, verlangt die Frau dann zu wissen. Ich erkläre ihr, dass es um meine Bürgermeisterwürde geht, und sie hält mich für leicht übergeschnappt.

Jetzt habe ich beschlossen: zu recht!

Ich hab‘ einfach aufgehört. War gar nicht schwer. Und ich flaniere nun wieder viel entspannter durch Hamburg.

(Mein) Aktuelles Buch: Alvin Toffler, “Future Shock”

Hu! – Ein über 40 Jahre altes Buch, welches einem immer noch unsere Zeit um die Ohren haut!

Future Shock bezeichnet das Phänomen, wenn Menschen wenig(er) mit ihrem Alltag klar kommen, weil zu viele Veränderungen passieren, die sie schlicht überfordern. Das Buch erläutert ausführlich, was Future Shock ist und ausmacht, wie Menschen damit umgehen, oder es eben nicht können und zeigt später Wege auf, wie dem zu begegnen ist, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich.

Wenn man es liest, und dabei feststellt, wie aktuell dieses Buch nach über 40 Jahren immer noch ist, kann man nur die Weit- und Klarsicht des Autors loben.

Die einzigen Aussetzer sind die Zukunftsprognosen die Toffler gegen Ende des Buches anstellt. Aber die sind eigentlich selten akurat, siehe hier.

Wer es noch nicht kennt, sollte es unbedingt lesen! – Man kann als Bibliophiler ob des genialen Inhalts auch gerade noch die lieblose Paperback-Variante ertragen, die man leider nur noch davon bekommt…

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