Na, aber: da konnte doch jetzt wirklich niemand mit rechnen! Da schneit es zwar den ganzen Winter hindurch, die Schneewehen türmen sich meterhoch auf, Dächer brechen unter der Last zusammen, aber dass das auch mal tauen könnte, …

Aber es kam wie es kommen musste: Temperaturen knapp über null Grad (von „Frühling“ kann man sicher noch nicht unbedingt sprechen) führen dazu, dass der Schnee schmilzt und die frischgeborenen Wassermassen sich auf den Weg gen Meer machen. Viele Wassermassen haben dieses Jahr, man höre und staune, die Elbe als Reiseroute gewählt.

Die Strecke ist insgesamt etwas überbucht worden, deswegen versuchen einige Hektoliter kurzfristig auf Nebenstrecken auszuweichen, was die dortigen Anlieger etwas durcheinander bringt. sie mögen keine Fremden, die sich einfach einladen, ihre Strassen belegen, und über Nacht auch in Keller und Ladengeschäfte an der Elbpromenade einsteigen. Durch entschlossenes Eimerschwingen und Sandsackbarrikadenbauen versucht man, der Schwemme Herr zu werden.

Für die Presse ist das ganze ein gefundenes Fressen. Sie schicken Schwärme von Kameraleuten und Journalisten-Lehrlingen (was braucht es schon? – Ein „Es ist sehr nass hier!“ gewinnt sicher keinen Pulitzer, füllt aber Sendeminuten und kann auch von ungelernten Hilfskräften ohne sonderliche Ausbildung oder gar Deutschkenntnissen „recherchiert“ werden).

Die Journalistenhorden stellen sich dann in Gummistiefeln in die Elbe und tun überrascht: „Also, das ganze Wasser! Wo das wohl herkommt?“

In einigen Überflutungsgebieten ist es schon so weit, dass man keinen Stein ins Wasser werfen kann, ohne wenigstens ein Kamerateam zu erwischen!

Es gibt zwei Lösungsansätze für diese Misere:
1. Chancen nutzen!
Warum nicht aus der Altstadt von Hitzacker ein Tauchparadies machen! – „Erleben sie unsere wunderbare Unterwasser-Altstadt!“ – Dazu ein künstliches Riff aus angeschwemmten Autos und landwirtschaftlichen Geräten, das wird der Knüller für die Tourismus-Industrie und ist ohne weitere Investitionen zu errichten!
2. Das Land zurückgewinnen!
Das ist einfacher als man denkt! Der Trick ist: holt die Journalisten aus dem Wasser! Alle! Auch die Kamerateams! Das dürfte eine sofortige Senkung des Hochwasserspiegels um mindestens 20cm bewirken. Das kann leben retten!

Weiterhin könnte man auch Flut-Touristen („Ick wollte mir nur mal det Hochwasser ankieken, wa!“) als Verstärkung der Deiche verwenden. Etwas Zement dazu, kurz umrühren, auf Sickerstellen klatschen und der Deich hält (länger)!

Noch Fragen? Ich stehe jederzeit als Berater zur Verfügung.
…Wenn mein Land mich ruft! 😉