Montag Morgen in der S-Bahn. Ohnehin nicht der Ort, wo man Montag morgens sein möchte.
Dazu dann: „Fahrkartenkontrolle! – Ihre Fahrausweise, bitte!“

Nerv..

In die Manteltasche greifen, Portemonaie suchen.
Keins da.
Weitersuchen.
Immer noch keins da.
Langsam wird’s unangenehm.
Unangenehm dann auch die aufkeimende Erinnerung: das Portemonaie ist sehr wohl in der Innentasche, aber leider in der einer anderen Jacke.
Mist.

Rechtzeitig vor meiner Zielstation drängeln alle Leute gen Ausgang, keine Kontrolle mehr möglich, ich entkomme also folgender Unterhaltung:

„Ihre Fahrkarte, bitte?“
„Ich habe eine Monatskarte, aber leider mein Portemonaie vergessen!“
„Ah, ja, ich verstehe!“ – dazu Blicke, die sagen: „Jaja…“ – „Dann müsste ich bitte mal ihren Ausweis sehen!“
Kurzes Schweigen, abwägen meinerseits, ob die Worte, die mir auf der Zunge liegen, die Situation verschlechtern könnten. Egal: „Welchen Teil von ‚Ich habe mein Portemonaie‘ vergessen haben sie nicht verstanden?“[1]

Also habe ich mir für den Rückweg eine Fahrkarte gekauft.

[1] Genau so schon einmal passiert. Ich habe mich dann mit meiner Lohnsteuerkarte ausgewiesen.