Gruesse aus der Grossen Stadt

Monat: Februar 2008 Seite 3 von 5

Krank gewesen, fast verblödet…

so, jetzt geht’s wieder. Ich war die letzten Tage mit einer sehr munteren Magen-Darm-Geschichte beschäftigt. Keine Freude, ich empfehle das nicht nachzumachen!

So langsam soll also der Wiedereintritt in das soziale Leben gelingen. Der Große Mail-Verteiler zitiert Niko wie folgt:

Bin derzeit noch unverplant und werde es nach derzeitiger Verfassung wohl auch dabei belassen.

Aber weiß der Mann, was er da sagt? Da ich die letzten paar Tage auf dem Sofa zugebracht habe, weiss ich um den Schrecken, den das deutsche Fernsehen dem wehrlosen Konsumenten bietet! – Nachmittags fernsehen? Nicht ohne Lobotomie!

Das Beste sind tatsächlich noch die Dokus im NDR (und ich sagte nicht „toll“, sondern „das Beste“ – alles andere frisst einem Löcher ins Hirn!).

Gestern gab’s zum Beispiel einen 1.5h Bericht über Hannover. Ich dachte eigentlich, eine Doku über Hannover kann höchstens so lang sein, wie die zurückgelegte Strecke auf der Autobahn, die daran vorbeiführt, aber es war tatsächlich marginal interessant.

Ja, so krank war ich.

Und drumrum: Zoo-Reportagen Galore! – Ich habe in den letzten Tagen dreimal(!) die Geburt von Sheela gesehen! Für die Leute mit Beruf und Gesundheit: das ist das jüngste Elefantenbaby von Hagenbeck!

Mann, will ich dringend wieder gesund und draußen sein.. 😐

Böse Weihnachtsmänner!

Hier ein ganz großartiger Artikel bei meiner Lieblings-Tech-Site The Register über marodierende Banden von Weihnachtsmännern, die von Autobahnbrücken urinieren!

Ganz großes Kino! 😉

Endlich! – Waffenverbot auf dem Kiez! Jetzt sind wir alle sicher!

Na, hurra! – Seit heute ist das neue Waffenverbot auf der Reeperbahn in Kraft! Das hat sich die Stadt überlegt um der Gewalt Herr zu werden. Mein einfacherer Vorschlag wäre ja gewesen, den kleinen Kindern das Wodka-Saufen zu verbieten, aber das ist es ja eigentlich sowieso schon.

Jetzt haben sie also Waffen verboten, und darum werden wir alle sicherer leben. Das Rezept ist bestechend! Wir sollten viel mehr solcher Verbote erlassen! Wann wird Terrorismus endlich nicht einfach nur unter Strafe gestellt, sondern richtig und ausdrücklich verboten? Dann wäre Wolle Schäuble seinen Job los, aber das wäre ja auch nicht das Schlechteste! 😀

Das ist wie bei der Einreise in die USA, wo auf den Einreiseunterlagen angekreuzt werden muss, ob man Mitglied einer Terroristischen Vereinigung ist. Wenn man „ja!“ ankreuzt — zack! haben sie einen!

Warum das mit dem Verbot von Alkohol für Kinder nicht so hingehauen hat, weiss ich natürlich nicht, aber das soll nicht davon abhalten, durch interessante Verbote bei den GROSSEN Problemen endlich „aufzuräumen“!

Alles wird gut[1]! 😉

[1] Und ich verachte Nina Ruge. Sicher, noch mehr verachte ich die taff-„Redaktion“, aber die haben immerhin keinen doofen Standard-Spruch zum Abschluss mit dem sie ihre berichteten Nichtigkeiten noch versuchen aufzuhübschen und menschlich darzustellen, und eben nicht nur sensationsgeil geifernd und an die allerniedersten Instinkte appelierend.

Jeden Tag eine gute Tat – heute: Wegbeschreibung

Jeden Tag eine gute Tat, und manchmal geht das ganz schnell. Heute zum Beispiel: Haus verlassen, zur Bahn gelaufen. Auf der (Haupt-)Strasse schlingert eine Frau mit ihrem Polo über beide Fahrspuren, was entweder auf große Mengen Restalkohol oder Inkompetenz schließen lässt, vermutlich in diesem Fall aber letzteres, stellt sich schräg über zwei Spuren und hupt.

Hupen ist in der Großen Stadt nicht ungewöhnlich, deswegen sehe ich nicht mal auf. Die Frau hupt weiter. Jetzt hupen auch die anderen Autos, die sich hinter ihr aufstauen. Sie winkt mir hektisch zu. Ich gehe zu ihr rüber.

„Hallo, sagen sie, wo geht’s denn zur Königstraße?“
„Das ist einfach! – Sie versperren gerade zwei Spuren von eben jener!“
Sie sieht sich interessiert um und beglückwünscht sich selbst:
„Nicht schlecht, nicht schlecht! Vielen Dank!“

Sagt es, und schlingert weiter die Straße runter.

Gute Tat des Tages: erledigt.

Die bessere Tat wäre eventuell gewesen, ihr die Autoschlüssel wegzunehmen und sie zu zwingen, die Bahn zu benutzen.. Na, vielleicht beim nächsten mal.. 😉

Tränen der Rührung: die Bahn!

Nach all den Jahren voller Misserfolge, nach einem Hinweg mit der Bahn, der mit 50(!) Minuten Verspätung angetreten wurde, folgen jetzt konsequenterweise Tränen der Rührung: auf dem Rückweg kam die Bahn pünktlich. Und sie fuhr nicht nur pünktlich los, nein: sie kam auch noch pünktlich an!

Tränen der Rührung benetzen meine Wangen. Das ist Weihnachten!

Danke, Herr Mehdorn! – …nach all den Jahren… :-/

HVV S-Bahnkarten Automaten früher…

…fiel mir gerade wieder ein, als ich ausnahmsweise eine Fahrkarte lösen musste: Früher (vor 15 Jahren vielleicht) hatten die Fahrkartenautomaten der Hamburger S-Bahn nur einen 4-Bit Münzzähler! – Das heißt, für Laien, dass der Automat maximal 15 Münzen für eine Fahrkarte fassen konnte, jede weitere Münze hat ihn getiltet und man bekam keine Fahrkarte, dafür aber (immerhin) sein Geld zurück.
Bei Kontrollen konnte man dann sein Kleingeld zeigen, die Nummer/n des/der Automaten nennen und den Sachverhalt erklären, wodurch man keine x Euro/Mark fürs Schwarzfahren zahlen musste. Sehr raffiniert!

Ob das immer noch geht, weiß ich nicht, ich werd’s demnächst mal ausprobieren und dann berichten! 😉

Meckern gegen Plattenfirmen oder Alternativen nutzen: Niggy Tardust

Sehr schöne Sache: ein von Trent Reznor produzierter Rapper (und Autor) mit dem Namen Saul Williams bietet seine Stücke exklusiv im Netz an. Eine Plattenfirma fand sich nicht, also haben sie sich für diesen Weg entschieden.

Man kann das Album entweder gratis laden oder sich fürchterlich weit aus dem Fenster hängen und 5$ springen lassen. Dafür erhält man das ganze dann auch in (zu) massiver Kodierung (nicht nur mit 192k, sondern auch mit 320k) oder als FLAC-Dateien.

Da es sich schon noch um Hip Hop handelt, weiß ich nicht, warum ich FLAC laden sollte, aber die Idee ist nett.

Und wer die Musikindustrie nicht mag, kann sich das Herz daran wärmen:

The ways of middlemen proves to be just a passing trend. We need no priests to talk to God. No phone to call her. And when you click the link below, i think it fair that you should know that your purchase will make middlemen much poorer…
[Saul Williams]

Also: gute Ideen unterstützen!

..In der letzten Zeit haben sich ja nach und nach alle Majors zumindest verbal und in den USA zu digitaler Musik ohne Digital Restrictions Management (DRM) bekannt. Es bleibt abzuwarten, wie das dann umgesetzt wird. Meine Erwartungen an die Dinosaurier sind nicht groß. 🙄

Nochmal zu Uri Geller…

..und eine wunderbare Gelegenheit, auf die phantastischen Webcomics von xkcd hinzuweisen! – Enjoy! 😉

Bot-Net-Mist

Naja, doch kein Ruhm..

Erstaunlich war’s schon: an einigen Tagen gab’s in letzter Zeit Unmengen an Zugriffen auf headonism.de von Browsern aus (Suchmaschinen zum Beispiel werden in meinen Logs extra ausgewiesen, und der Google Bot ist sehr, sehr fleißig, fiel aber aus der Statistik absolut raus). Für einen Moment habe ich mich doch gefreut und gedacht: wie nett! Da wurde ich vielleicht doch mal irgendwo lobend erwähnt, und jetzt kommen Leute gucken!

Ein Blick in die Zugriffsstatistiken belehrte mich allerdings eines besseren: Da waren Bot-Netzwerke unterwegs, die versuchten, über headonism.de per redirect einen Angriff auf andere Seiten durchzuführen.

grrr.

Mein Code ist sauber. b2evolution ist eine sehr schöne, sehr solide Blog-Software, die das nicht zulässt. Trotzdem sind die Bot-Schweine sehr ärgerlich.
Liebe Leute: schützt Eure Rechner! 🙄

Ein Allheilmittel für Website-Betreiber gegen die nervigen Bot-Netze gibt es nicht. Ich versuche sie jetzt einzeln per htaccess zu sperren, was natürlich nicht all zuviel bringt, da die Bots ja nicht weniger werden, aber egal. Vielleicht erwische ich wenigstens ein paar der Schweine..

Klickt auf mehr für eine Beispiel-.htaccess-Datei zum Ausbremsen von Bot-Netzen auf IP-Basis..

Sarah Kuttner, die Dresdner Bank und kein Playboy

Sarah hat ja zum Glück zur Zeit wieder etwas die Kurve bekommen, was die Qualität der Sendung angeht (auch wenn die nahezu chronische Abwesenheit von Michael Wigge und dem Moneybrother schmerzt), aber was echt hart ist, ist die Werbung dazwischen: Die Agentur, die der Dresdner Bank eingeredet hat, dass ein grenzdebiles Mädel Erfolg verspricht, dass zusammenhangslos lallt „Das ist doch nicht normal für eine Bank“, die hat echt Chuzpe!

Aber, liebe Werber, dass das kein fühlendes Wesen gut finden kann, das sollte doch wohl klar sein, oder? Meiner einer findet sich dann abends bequem vor der Kiste ein und freut sich über die rotzlöffeligkeit von Frau Kuttner. Dann, plötzlich, sagt sie aufmunternde Dinge, wie „Weiter nach der Werbung!“, die immerhin nicht mehr Klingelton-verseucht ist, man soll ja auch für Kleinigkeiten dankbar sein, und das ist wahrhaftig keine, aber ich schweife ab: „…nach der Werbung“..

Nun heisst es: schnell reagieren! Ton aus, aber zackig! Wer hat die Fernbedienung? Verdammter Mi– – „Das ist doch nicht normal f..“

Scheissescheissescheissewiederzulangsam..

Das ist von der Dresdner Bank schon sehr Seinfeld-esque: Wir machen einen Werbespot über ..NICHTS!

Das Konzept hat auch irgend so’n Butterkeks-mit-Schoko Hersteller aufgegriffen, dessen Produkt ich für ebenso unnötig halte wie die Werbung dafür, daher habe ich mir den Namen nie merken können[1]. Da faseln wenig talentierte Menschen scheinbar ohne Drehbuch Unsinn in die Kamera, der ganz schwer zu ertragen ist. Das ist Werbung über „..NICHTS!“. Kein Thema, kein Programm: NICHTS. Und das programmatisch. Sehr schön, sicherlich mit ungeahntem künstlerischem Anspruch, aber man könnte die Spots auch in einer der zahlreichen Comedy-Programme bringen, da machen die Spots genau soviel Sinn.

Bei all den Anlehnungen frage ich mich eigentlich nur, wann Seinfeld endlich wiederholt wird. Das Original ist besser, viel besser.

Und zum Playboy: (immernoch) keine Photos von Sarah Kuttner hier oder im Heft, dafür versucht das abgehalfterte, aber durch Silikon aufgepolsterte Schlagersternchen Michelle[2] (wie auch immer sie sich jetzt warum auch immer nennt…) ihre Operationsnarben in die Kamera zu schwenken, damit auch mal jemand ihre Quietsch-Musik wahrnimmt.

Wird nicht passieren. Hoffe ich. („Wir sind das Volk!“)

[1] Echt jetzt: Butterkekse? ok… manchmal. Gutes Festival-Futter, vielleicht, oder für Reisen in den Süden, denn die halten viel aus und sind weiterhin essbar. Schokolade? Auch prima. Die bezaubernde Antje kann nicht ohne. Muss also was dran sein. Aber warum man das kombinieren muss ist mir schleierhaft. Ich mag Bücher und Kaffee auch gerne, würde ich trotzdem nicht vermischen wollen.
[2] Bei Michelle fällt mir immer Nachrichtenonkel Jens „Ich suche mir meine individuellen Hemden immer selbst aus und stehe total dazu“ Riewa ein, der nach seiner Beziehung mit der Kleinen tatsächlich öffentlich und heulend erklärte: „Sie hat mich nur ausgenutzt!“
Seit dem ich das las, kriege ich jedesmal einen Lachkrampf wenn ich ihn sehe, dem selbst seine Hemden (oder Krawatten!) kein Ende setzen wollen.. 😉

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