Für diejenigen, die die Site nicht kennen, sei noch einmal ausdrücklich auf die großartige Seite abgeordnetenwatch.de hingewiesen, auf der wir einfachen Bürger unseren Volksvertretern mal direkte Fragen stellen können — die gelegentlich auch beantwortet werden[1].

Im aktuellen Newsletter las (und genoss) ich folgende Anekdote:

Der Fall „Sebastian Edathy“: „Wenn Sie sich morgens die Zähne putzen, sind Sie eigentlich nackt, oder haben Sie Unterwäsche an?“ fragte der Moderator des Berliner Radiosenders „radioeins“ kürzlich den perplexen SPD-Abgeordneten. In dem Live-Interview sollte es eigentlich um die Videoüberwachung von Wohnungen durch die Sicherheitsbehörden gehen. „Was soll denn der Scheiß?“, blaffte Edathy und legte verärgert auf. Wieso, das wollte ein abgeordnetenwatch.de-User vom Vorsitzenden des Bundestagsinnenausschusses wissen. Edathys Antwort folgte auf dem Fuß. Seine Privatsphäre gehe niemanden etwas an.

Aber haben wir nicht alle „nichts zu verbergen“, und deswegen nichts zu befürchten, wenn wir auf Schritt und Tritt von unserem eifrigen Staat überwacht werden? 😉

Unser lieber ehemaliger Innenminister, Herr Schily, hat sogar sowenig zu verbergen, dass er gar nicht erst darüber spricht. Gesetze sind ja auch nur für den Pöbel gemacht, und warum sollte er seine Einkünfte offenlegen, wie alle anderen es auch tun müssen. Als ob er was zu verbergen hätte… :crazy:

[1] Was auch mal sehr deprimierend sein kann, wie zuletzt zum Beispiel nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Vorratsdatenspeicherung, wo Frau Nales lapidar erklärte, dass sie sich eben nicht so auskenne, und das ganze sonst eben vom Verfassungsgericht kassiert werden würde. Naja, dann ist das wohl alles nicht so schlimm.. Ob Frau Nales sich nackt die Zähne putzt? Das BKA weiss sicher Bescheid, kriegt aber einen Rüffel, wenn das rauskommen sollte, was es vermutlich nie tut.